VKU und DVGW setzen den „Schatz unter der Straße“ auf die politische Agenda

Mit dem Wasserinfrastrukturtag haben VKU und DVGW am 12. September den „Schatz unter der Straße“ in den Fokus gerückt. Unter der Schirmherrschaft des Parlamentarischen Staatssekretärs Florian Pronold diskutierten 90 Teilnehmer aus Politik, Unternehmenspraxis, Fachministerien und Wissenschaft im Bundesumweltministerium (BMU) zu den Herausforderungen für eine zukunftsfeste Wasserinfrastruktur. Der „Nationale Wasserdialog“ des BMU bietet jetzt die Gelegenheit, diese Impulse weiter zu vertiefen.
Mit der anhaltenden Hitzeperiode dieses Sommers und den damit verbundenen Stresstests für die Wasserinfrastruktursysteme hatte die Frage, wie der Schatz unter der Straße langfristig erhalten werden kann, eine besondere Aktualität. VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche machte zu Beginn der Veranstaltung deutlich, warum es wichtig ist, den Schatz unter der Straße stärker ins Bewusstsein von Politik und Gesellschaft zu rufen: Man hätte sich daran gewöhnt, dass die Infrastrukturen einfach vorhanden seien und jederzeit funktionierten. Verborgen, versteckt unter der Erde, würden die Wassernetze nur dann beachtet, wenn es mal nicht laufe. Dabei seien gerade der Erhalt und die Erneuerung der Trinkwassernetze eine der wichtigsten Daueraufgaben der kommunalen Wasserversorger. Die Perspektive der Unternehmenspraxis brachte Karsten Specht, VKU-Vizepräsident Wasser/Abwasser auf den Punkt: „Wir betrachten den Infrastrukturerhalt als wesentliche Kernaufgabe. Dafür muss uns die Politik den Rücken frei halten. Denn nicht alles Wünschenswerte kann – bei einem verantwortungsvollen Umgang mit den Entgelten der Bürger – überall und sofort umgesetzt werden.“ Im Dialog mit den kommunalpolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU, SPD und FDP sowie dem Sprecher für ländliche Entwicklung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat die Themensetzung viel Zuspruch erfahren. Konsens war, dass die Infrastrukturen der Daseinsvorsorge Garanten für Lebensqualität und die Basis für gleichwertige Lebensverhältnisse sind. Sie müssen deshalb flächendeckend bezahlbar und in gleichartiger Qualität bereitgestellt werden. Denn sie sind nicht nur ein Standortfaktor für die Wirtschaft, sondern gleichzeitig die Basis für Lebensqualität vor Ort. Mit dem Infrastrukturtag ist es gelungen, den hohen Wert einer stets verlässlichen Wasserinfrastruktur stärker in das öffentliche und politische Bewusstsein zu rücken und die für einen zukunftsfesten Erhalt nötigen Rahmenbedingungen auf die politische Agenda zu setzen. Damit wurde das Fundament für zukünftige Entgeltdebatten genauso gelegt, wie für die in dieser Legislaturperiode anstehende Diskussion zu nachhaltigen Finanzierungsstrukturen im ländlichen Raum. Der jetzt anstehende „Nationale Wasserdialog“ von Bundesumweltministerin Svenja Schulze bietet die Chance, die Impulse und Diskussionen des Wasserinfrastrukturtages in diesem für die kommunale Wasserwirtschaft zentralen Prozess unmittelbar einfließen zu lassen und weiter zu vertiefen.