Alternative Antriebe im Fokus

Die Phase ausgiebiger Tests mit schweren Nutzfahrzeugen, die mit batterieelektrischem und Brennstoffzellenantrieb ausgestattet sind, hat längst begonnen. Auch die ersten Entscheidungen darüber, welche Antriebstechnologie sich in welchem Anwendungsbereich durchsetzt, sind gefallen. Auf der IFAT in München haben wir zum aktuellen Stand der Technik und der Rolle von Förderprogrammen für die Verkehrswende diskutiert.

21.05.24

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VKU

Podiumsdiskussion auf der IFAT 2024

Mit der Clean Vehicles Directive (CVD), werden bei der öffentlichen Auftragsvergabe verbindliche Mindestziele für emissionsarme und -freie Pkw sowie leichte und schwere Nutzfahrzeuge, insbesondere für Busse im ÖPNV, für die Beschaffung vorgegeben. Die Vorgaben gelten seit dem 2. August 2021 und verpflichten die öffentliche Hand sowie für einzelne Dienstleitungen auch eine Auswahl bestimmter privatrechtlich organisierter Akteure (z.B. Post- und Paketdienste, Stadtreinigung) dazu, dass ein Teil der angeschafften Fahrzeuge zukünftig emissionsarm oder -frei sein muss. Somit sind zahlreiche kommunale Unternehmen von dem Gesetz betroffen und zur Beschaffung sauberer Fahrzeuge verpflichtet.

Die Diskussionen um die Kraftstoffe E-Fuels und HVO100 und der Stopp der relevanten Förderung für klimaschonende Nutzfahrzeuge durch die Bundesregierung, hat jedoch zu einigen Diskussionen und auch Unsicherheiten geführt.

Auf der IFAT 2024 haben Michael Ruprecht, Teamleiter Anwendung neue Mobilität bei e-mobil Baden-Württemberg, Christian Wilz, Leiter Mercedes Benz Trucks, und Wolfgang Wüllhorst, Leiter der Geschäftseinheit Fuhrparkmanagement BSR, klare Aussagen gemacht. Bei der Podiumsdiskussion zu „Alternativen Antrieben und Förderprogrammen“ moderiert von Dr. Holger Thärichen ist nochmals deutlich geworden: die relevanten Antriebstechnologien sind und bleiben Batterieelektrisch und Brennstoffzellen betriebene Fahrzeuge. Auch die nächsten Schritte sind klar: Der Schwerpunkt liegt jetzt auf dem schnellen Ausbau der Lade- und Tankinfrastruktur.

Bei der Diskussion herrschte Einigkeit bei den Diskutanten. Die wichtigsten Punkte haben wir für Sie zusammengefasst:

  • Förderungen setzen Impulse, unterstützen beim Markthochlauf und erfordern eine gezielte technologieorientierte Steuerung. Technologien die bereits etabliert sind, bedürfen somit keiner weiteren Förderung. Wenn schon mit Förderungen gerechnet und geplant wird, geht Effizienz verloren. 
  • Die Beschaffung von Fahrzeugen mit alternativen Antriebstechnologien dient zwar zur Erfüllung der Quoten aus dem Gesetz, dies ist aber nicht das alleinige Ziel einer nachhaltigen Mobilität. Die Einsparung von Lärmemissionen und Luftschadstoffen trägt ebenfalls erheblich zum allgemeinen Wohlbefinden bei und findet in der Diskussion um die Mobilitätswende nicht ausreichend Beachtung.
  • Kommunale Unternehmen handeln aus gesellschaftlicher Überzeugung, sie sind "First Mover" und dienen als Vorbild. Zudem herrscht auch ein gewisser Wettbewerb zwischen den Kommunen, denn keiner möchte zu den "dreckigsten" Städten Deutschlands gehören. 
  • Es liegen noch einige Herausforderungen vor uns, aktuell steht der Ausbau entsprechender Lade- und Tankinfrastruktur ganz oben auf der Agenda. Diese Diskussion hat gezeigt, dass wir am gleichen Strang ziehen und die Herausfordeurngen gemeinsam meistern werden.




 

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