Solarprojektierer entscheiden Rennen unter sich VKU zweifelt am Konzept der gemeinsamen Ausschreibung
Am 19. November hat die Bundesnetzagentur die Zuschläge der zweiten gemeinsamen Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land und Solaranlagen erteilt. Auch diesmal kamen wieder ausschließlich Solaranlagen zum Zug. Die Zuschlagswerte sind erneut gestiegen.

Am 19. November hat die Bundesnetzagentur die Zuschläge der zweiten gemeinsamen Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land und Solaranlagen erteilt. Wie schon in der ersten Ausschreibungsrunde im April 2018 kamen ausschließlich Solaranlagen zum Zug. Diesmal hielten sich Windprojektierer von vornherein zurück. Nur ein Gebot wurde für Windenergieanlagen abgegeben. So entschied die Solarbranche das Rennen unter sich: Es wurden 36 Zuschläge für Solarprojekte in einem Umfang von 201 Megawatt erteilt. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert beträgt 5,27 ct/kWh. In der letzten gemeinsamen Ausschreibung lag dieser bei 4,67 ct/kWh.
Die "Verteilernetzkomponente", die Gebote in "Verteilernetzausbaugebieten" mit einem Gebotsaufschlag belegt und damit ihre Zuschlagschancen reduziert, hatte keine Auswirkungen. Die meisten bezuschlagten Projekte befinden sich trotz dieser Hürde in Verteilernetzausbaugebieten.
Im Energiesammelgesetz, das in Kürze vom Bundestag verabschiedet werden soll, ist vorgesehen, die gemeinsamen Ausschreibungen bis 2022 zu verlängern. Nach derzeitiger Gesetzeslage würden sie nur bis einschließlich 2020 laufen. Der VKU sieht keinen Bedarf für eine Verlängerung. Die Hoffnung, dass Wind- und Solarenergie in einen Wettbewerb eintreten, hat sich nicht erfüllt. Aus Sicht des VKU ist es ohnehin nicht erstrebenswert, beide Technologien gegeneinander antreten zu lassen. Denn ein Wettbewerb ist nur dann fair, wenn vergleichbare Teilnehmer gegeneinander antreten. Wind- und Solarenergieprojekte unterscheiden sich jedoch erheblich, etwa in Bezug auf Vorlaufzeiten, Kostenentwicklung, Flächenverfügbarkeit und Realisierungszeiträume. Außerdem ist unbestritten, dass beide Segmente ausgebaut werden müssen, um die Energiewende zu realisieren.
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