Die aktuelle VKU-Broschüre mit 18 kommunale Praxisbeispielen zum Einsatz von Wasserstoff.

Eco friendly clean hydrogen energy concept. 3d rendering of hydrogen icon on fresh spring meadow with blue sky in background. © malp/stock.adobe.com

Die aktuelle VKU-Broschüre „Zukunft Wasserstoff“ enthält auf insgesamt 64 Seiten den VKU-Vorschlag für eine Strategie zur Transformation der Gasinfrastruktur und ganz konkret 18 kommunale Praxisbeispiele zum Einsatz von Wasserstoff vor Ort. Die Broschüre ist online auf der neu eingerichteten Wasserstoffportalseite des VKU unter h2.vku.de erhältlich. Dort sind auch die 18 Pilotprojekte auf einer interaktiven Landkarte abrufbar. Das VKU-Positionspapier versteht sich dabei als Beitrag der kommunalen Unternehmen zu den laufenden politischen Diskussionen in Bundestag, Bundesministerien, Bundesländern und Verbänden. Ziel ist es, angemessene ordnungspolitische und regulatorische Rahmenbedingungen zu erreichen, die es den kommunalen Unternehmen ermöglichen, den Transmissionspfad der (Erd-) Gasinfrastruktur in eine Wasserstoffwirtschaft erfolgreich zu gestalten. Die Gasverteilnetze sind ein wesentlicher Baustein bei der Dekarbonisierung unseres Energiesystems. In der aktuellen Diskussion geht es darum, die Leistungsfähigkeit der kommunalen Unternehmen beim Einsatz von Wasserstoff vor Ort oder in der Region mit konkreten Praxisbeispielen unter Beweis zu stellen. Diese Best-Practice-Beispiele verdeutlichen, dass sich die Kommunalwirtschaft auf der lokalen Ebene bereits in beachtlichem Umfang engagiert und vielfältige dezentrale H2-Verwendungen für Industrie, Gewerbe- und Wärmekunden erprobt. Die Umsetzung der Wasserstoffstrategien sollte dabei zeitlich und inhaltlich in verschiedenen, aber stets aufeinander abgestimmten, Dimensionen erfolgen:

  • Unmittelbare Förderung konkreter Einzelprojekte/Piloten und ihrer netzstrukturellen Einbindung;
  • Zeitnahe Erarbeitung des technischen/regulatorischen/wirtschaftlichen Rahmens und Integration in die bestehenden Energieversorgungsstrukturen;
  • Mittelfristig koordinierte Infrastrukturplanung im Detail unter zwingender Beteiligung der VNB.

Für die organische Entwicklung der Wasserstoffinfrastruktur aus der Erdgasinfrastruktur heraus sind die folgenden Punkte von zentraler Bedeutung:

  • Kompatibilität des Gasnetzes mit erneuerbaren Energien: Die bestehende Gasinfrastruktur bietet schon heute beste Voraussetzungen CO2-freie und CO2-neutrale gasförmige – kurz klimaneutrale Gase wie Wasserstoff, synthetisches Erdgas und Biomethan über ein äußerst leistungsfähiges, sicheres und effizientes Transport- und Verteilungssystem zu leiten. Versorgungssicherheit und Versorgungszuverlässigkeit bleiben somit auch zukünftig erhalten.
  • Verteilnetze schon jetzt fit machen für mehr Wasserstoffbeimischungen und reinen Wasserstoff: Die Dekarbonisierung über die Gasverteilnetze muss von jetzt an zielgerichtet mittels der notwendigen politischen Impulse getragen und verfolgt werden, um die klassischen Gasanwendungsbereiche zuverlässig mit zunehmend erneuerbaren Gasen zu versorgen. Dies bedeutet insbesondere zukünftig einen gemeinsamen Regulierungsrahmen für (Erd-)Gas- und Wasserstoffinfrastruktur.
  • Kommunale Keimzellen sind bereits heute am Start: Es wird partiell schon deutlich früher reine H2-Netze geben. Gerade auf kommunaler Ebene sind diese "Keimzellen" in der Vorbereitung. Diese wachsen sukzessive im Gegenstromprinzip – Ferngasnetzbetreiber (TNB) und Verteilnetzbetreiber (VNB) - zusammen. Die H2-Druchdringung hängt neben dem klaren Auftaktsignal der Politik elementar von der zügigen und hinreichenden Bereitstellung des H2 ab, und damit der Abkehr der derzeitigen Sicht, primär die Großindustrie und damit die Transportnetze an den entstehenden H2-Markt partizipieren zu lassen. Nicht zuletzt schaffen dezentrale Ansätze auch die Grundlage für Wertschöpfung und damit Arbeitsplätze in den Regionen vor Ort. Der häusliche Wärmemarkt ist allein schon aufgrund seiner Größe einer der Schlüssel der Energiewende, und ohne klimaneutrale Gase werden sich die CO2-Ziele nicht erreichen lassen. Nach Erhebungen der Bundesnetzagentur waren 2019 in Deutschland 530 industrielle und gewerbliche Letztverbraucher direkt ans Fernleitungsnetz angeschlossen, die 190 TWh Erdgas bezogen. Das absolute Gros der Letztverbraucher, nämlich 1.700.000 Industrie- und Gewerbekunden plus 12.800.000 Haushalte, werden über das Gasverteilnetz versorgt und beziehen 761 TWh Gas.
© VKU

Als Printversion ist die Publikation im VKU-Shop erhältlich: 64 Seiten, broschiert, 30,- EUR für Mitglieder / 48,- EUR für Nichtmitglieder (zzgl. MwSt. und Versandkosten)

Weiterführende Informationen