Stiftung Warentest: Verivox bei Energieverträgen meiden Fast alle voreingestellten Filter bei der Erstanfrage abgeschafft
Laut einer Pressemitteilung der Stiftung Warentest vom 14.02.2020 sollten Kunden, die regelmäßig ihren Gas- oder Stromtarif wechseln, den Vergleichsrechner Verivox meiden. Denn Verivox habe im Dezember 2019 fast alle voreingestellten Filter bei der Erstanfrage abgeschafft. Dadurch stehe nicht immer der günstigste Tarif auf Platz eins.
Die Tester der Stiftung Warentest haben sich fünf Tage lang angesehen, welche Tarife Verivox bei seiner Standardsuche auf der Startseite für einen Berliner Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden liste. Die Ergebnistabelle sei so sortiert, dass der günstigste, ein 24-Monats-Tarif, oben stehe. Dabei werde aber nur der Preis des ersten Vertragsjahres herangezogen. Betrachte man den Gesamtpreis für 24 Monate, finde man auf den Plätzen vier bis zwölf andere Tarife, die billiger seien als der Erstplatzierte. Hinzu komme laut Stiftung Warentest: 24-Monats-Tarife lohnten sich nicht. Wechsele der Musterhaushalt jedes Jahr, könne er zweimal vom Neukundenbonus in Höhe von bis zu 200 Euro profitieren.
Ein Ärgernis laut Stiftung Warentest sei die Änderung der Voreinstellung auch in anderer Hinsicht. Bisher sei die Suche ganz auf den aktiven Wechsler ausgerichtet gewesen, der alle zwölf Monate den Tarif ändere und dafür nur Postleitzahl und Jahresstromverbrauch eingeben musste. Die Ergebnistabelle habe dann nur 12-Monats-Tarife gezeigt. Die alten Voreinstellungen hätten außerdem dafür gesorgt, dass die Tarife weitere verbraucherfreundliche Kriterien enthielten, z.B. eine kurze Kündigungsfrist von sechs Wochen. Die Stiftung Warentest rät daher Strom- und Gaskunden nach den Änderungen von Verivox, andere Vergleichsportale zu nutzen oder einen Wechselservice zu beauftragen.
Der Artikel zu Energieverträgen findet sich in der März-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und ist online unter www.test.de/verivox abrufbar.