VKU stellt „Regionalen Clusteransatz“ vor

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Mit über 280 Netzwerken ist die Initiative eine bedeutende NAPE-Maßnahme. Bislang wurden über die Initiative knapp fünf Mio. Tonnen CO2 eingespart. Damit noch mehr Unternehmen von den Vorteilen der Netzwerkinitiative profitieren können, hatte der VKU mit dem „Regionale Clusteransatz“ einen innovativen Weiterentwicklungsansatz vorgelegt.

Ziel des Ansatzes ist es, potenzielle Netzwerkteilnehmer landesweit zu identifizieren, regional zu clustern und dann gezielt für eine Mitwirkung in einem Netzwerk zu gewinnen. Parallel dazu sollen geeignete Netzwerkträger, -moderatoren und qualifizierte Energieberater identifiziert und angeworben werden. Den jeweiligen Landesgruppen, -organisationen und -institutionen der Netzwerkpartner sowie denen in vielen Bundesländern bereits vorhandenen regionalen Koordinatoren kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu.


Der Ansatz umfasst folgende Phasen (schematische Darstellung):

• Recherchephase: Verbände identifizieren potenzielle Netzwerkteilnehmer

• Clusterphase: Geographische Clusterung aller potentiellen Netzwerkteilnehmer

• Akquisephase: Verbände kontaktieren potentielle Netzwerkteilnehmer

• Initialisierungsphase: Durchführung von Initialmeetings, Vorstellung und Auswahl von Netzwerkträgern, Moderator, qualifiziertem Energieberater durch die Teilnehmer

• Commitmentphase: Netzwerkträger schließt Teilnahmeverträge; Kick-Off des Netzwerkes


Der Clusteransatz gibt hierbei den groben Rahmen vor. Die konkrete Ausgestaltung kann flexibel gestaltet werden und obliegt den jeweiligen Akteuren in den Regionen.


Anknüpfungspunkt des vom VKU zusammen mit BayPapier, Bayerischem Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden und den Bayerischen Chemieverbänden eingebrachten Konzeptes ist, dass die Gründungsphase von Netzwerken von vielen Akteuren als die schwierigste Phase der Netzwerkarbeit beschrieben wird. Hier setzt der „Regionale Clusteransatz“ an. Er richtet sich gerade nicht explizit an einen Adressaten, sondern stellt auf gemeinsame, regionale Anstrengungen aller Beteiligter ab. So muss bspw. ein Landesverband nicht mehr fünf bis acht Unternehmen für eine Netzwerkteilnahme ansprechen, sondern nur noch ein bis zwei Unternehmen. Der Ansatz stellt damit eine sehr gute Ergänzungsmöglichkeit der bisherigen Aktionen und Aktivitäten dar.
Auch kann der Ansatz dazu beitragen, den Netzwerkgedanken bereits in der Vorgründungsphase von Netzwerken in Ansatz zu bringen und auf Landesebene die Unterzeichner der „Initiative Energie-Effizienz-Netzwerke“ in die Initiierung von Netzwerken einzubeziehen.

Dass dieser Ansatz den Praxistest bereits bestanden hat, zeigt die Gründung des Netzwerkes „Energieeffizienz-Netzwerk Energieintensiver Industrien in Unterfranken".

Hier hatten die o. g. bayerischen Verbände zusammen mit der VKU Landesgruppe Bayern ihre Mitgliedsunternehmen angesprochen und gemeinsam an einen Tisch gebracht. Die persönliche Ansprache durch den eigenen Verband war ausschlaggebend. Wo jeder Verband einzeln zu wenige potenzielle Netzwerkteilnehmer in Nordbayern gefunden hätte, saßen zum Initialtreffen mehr als ein Dutzend Unternehmen der vier Branchen zusammen. Die persönliche Vorstellung untereinander und das direkte Gespräch zu den Inhalten und Zielen „ihres“ Netzwerkes haben von Anfang an für Verbundenheit gesorgt. Der „Regionale Clusteransatz“ wurde zusammen mit weiteren Konzepten Ende September 2018 vom zentralen Gremium der Netzwerkinitiative, dem Steuerungskreis, verabschiedet.


Informationen zur „Initiative Energieeffizienz-Netzwerke“:

Der VKU unterstützt mit weiteren 21 Wirtschaftsverbänden und der Bundesregierung die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke. Die Verbände haben zugesagt, bis Ende 2020 die Verbreitung von rund 500 Netzwerken zu fördern. Die Bundesregierung erwartet, dass über die Initiative fünf Mio. Tonnen Treibhausgas (THG)-Emissionen eingespart werden können. Das Engagement der Verbände ist eine wichtige Stellschraube zur Vermeidung verpflichtender Einsparvorgaben. Für Stadtwerke ergeben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte für den Ausbau des Geschäftsfeldes Energiedienstleistungen. Eine Umfrage der Initiative (2016) zeigt: 94 Prozent der Unternehmen in einem Energieeffizienz-Netzwerk empfehlen anderen Unternehmen die Teilnahme.