Wertschätzen statt wegwerfen – miteinander und voneinander lernen Europäische Woche der Abfallvermeidung 2019
Die offizielle Eröffnung der EWAV erfolgte am 18. November im Bundespresseamt in Berlin. Zu der großen Auftaktveranstaltung versammelten sich rund 80 Teilnehmer. Ein zentrales Thema war dabei die Frage, wie Kinder, Jugendliche und Erwachsene für die Fragen rund um die Abfallvermeidung durch die Bildungsmaßnahmen sensibilisiert werden können.
Das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt sowie der Verband kommunaler Unternehmen, haben sich aktiv in die Vorbereitung und die Durchführung der Veranstaltung eingebracht mit dem Ziel eine größere Öffentlichkeit für die Themen der EWAV sowie für die EWAV selbst zu erreichen. Die Veranstaltung richtete sich in erster Linie an alle interessierten Akteure aus der Praxis der Abfallvermeidungswoche sowie an VertreterInnen aus Politik und Verwaltung auf Bundes-, Landes und kommunaler Ebene, aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft.
Um 11 Uhr begrüßte der Geschäftsführer der Sparte Abfallwirtschaft und Stadtreinigung VKS im VKU, Herr Dr. Thärichen, das Publikum bei der Auftaktveranstaltung im großen Saal.
Nach den Einführungsworten von Dr. Andreas Jaron vom Bundesumweltministerium (BMU) wurden dem Publikum insgesamt 8 Fachvorträge vorgestellt. Inhaltlich war die Veranstaltung in 3 Blöcke unterteilt: „Erwachsenenbildung“, „Schul- und Kindergartenbildung“ und „Best Practice Beispiele“. Diese inhaltliche Aufteilung erwies sich als erfolg- und facettenreich und grenzte thematische Schwerpunkte voneinander sinnvoll ab.
So zum Beispiel regte Dr. Bettina Rechenberg vom Umweltbundesamt an, Konsumentscheidungen beim Einkaufen zu hinterfragen. Helen Czioska vom Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum (UBA) stellte fest, dass wir keine Kreislaufwirtschaft, sondern eine Kreislaufgesellschaft brauchen. Birgit Nimke-Sliwinski von der Berliner Stadtreinigung präsentierte vielfältige Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche, welche von kommunalen Abfallwirtschaftsbetrieben deutschlandweit durchgeführt werden. Nach jedem Vortrag gab es die Möglichkeit, Fragen an den jeweiligen Referent zu stellen.
Ferner hatten die Akteure wie in den Vorjahren die Möglichkeit, ihre Projekte bei der Auftaktveranstaltung im Rahmen einer Poster-Ausstellung zu präsentieren. Die Koordinierungsstelle hat die Poster im Vorfeld gesammelt und im Foyer des Bundespresseamtes ausgestellt.
Die Tausenden engagierten Akteure der diesjährigen Abfallvermeidungswoche mit den über 850 Aktionen zeigen Wege auf, wie wir uns von einer Wegwerfgesellschaft hin zu einer Gesellschaft wandeln können, die Konsumentscheidungen kritischer umdenkt und weniger Abfall produziert. Da das Problem der Abfälle hochaktuell ist, bleibt die Vermeidung von Abfällen ein grundlegender Bestandteil unserer gesellschaftlichen Debatte. Klimaschutz und Ressourcenschonung rücken immer stärker in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit – insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Das zeigt sich auch in der wachsenden Anzahl von Initiativen und Projekten unterschiedlicher Akteure vor Ort. Die kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe in Deutschland sensibilisieren seit Jahrzehnten zu diesem Thema und arbeiten mehr und mehr mit privaten Initiativen zusammen.
Was ist die Europäische Woche der Abfallvermeidung?
Europaweit findet die Abfallvermeidungswoche jährlich in über 30 Ländern mit vielen Tausenden Aktionen und Projekten in einer Novemberwoche statt. Ihr Fokus: praktische Wege aus der Wegwerfgesellschaft aufzeigen. Alle EuropäerInnen sollen dafür sensibilisiert werden, mit Alltagsgegenständen und dem Ressourcenverbrauch bewusster umzugehen und wo es geht, Abfälle zu vermeiden. Die Aktionswoche lebt von lokalen Aktionen zur Abfallvermeidung. Alle Aktiven und Projekte präsentieren sich auf der Website www.wochederabfallvermeidung.de/aktionskarte
In Deutschland wird die Kampagne mit Mitteln der Europäischen Klimaschutzinitiative finanziert. Das Umweltbundesamt (UBA) ist der fachliche Ansprechpartner. Koordiniert wird die Kampagnenwoche vom Verband kommunaler Unternehmen.