Digitalisierung bedeutet vor allem besser werden, nicht billiger Smart Country Convention präsentierte Panel „Intelligentes Abfallmanagement als Teil der Kreislaufwirtschaft“

Beim Format „Intelligentes Abfallmanagement als Teil der Kreislaufwirtschaft“ stellten kommunale Abfallwirtschaftsbetriebe ihre innovativen Projekte vor. Start-up’s präsentieren im Gegenzug ihre Ideen für eine smarte und effiziente Abfallwirtschaft. Es wurden erste Erfahrungen von Kooperationen im Kontext Smart City geteilt. Jarno Wittig, Geschäftsführer der VKU Service GmbH, führte als Moderator durch die 1,5 stündige Veranstaltung.

Die Smart Country Convention ist eine neue Veranstaltung rund um die Digitalisierung des Public Sector und wird vom Digitalverband Bitkom in Zusammenarbeit mit der Messe Berlin durchgeführt.

Als Kombination aus Congress, Workshops, Expo und Networking widmet sich die Smart Country Convention der Digitalisierung von Städten, Gemeinden und des öffentlichen Raums. Dabei geht es sowohl um die digitale Verwaltung als auch um die Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen in den Bereichen Energie, Mobilität, Sicherheit, Abfall, Wasser, Bildung, Gesundheit und Wohnen. 

Der VKU war neben dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen Landkreistag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund sowie dem NEGZ institutioneller Partner der Veranstaltung und richtete diverse Formate darauf aus. Beim Format „Intelligentes Abfallmanagement als Teil der Kreislaufwirtschaft“ stellten kommunale Abfallwirtschaftsbetriebe ihre innovativen Projekte vor. Start-up’s präsentieren im Gegenzug ihre Ideen für eine smarte und effiziente Abfallwirtschaft. Es wurden erste Erfahrungen von Kooperationen im Kontext Smart City geteilt.

Jarno Wittig, Geschäftsführer der VKU Service GmbH, führte als Moderator durch die 1,5 stündige Veranstaltung. Impuls aus der Digitalstadt Darmstadt ist Deutschlands Superstar unter den smarten Städten. Beim Wettbewerb „Digitale Stadt“, einer gemeinsamen Initiative des Digitalverbands Bitkom und des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, setzte sich die Stadt gegen 13 weitere Bewerber durch. Smart Waste ist eines der Leitprojekte der südhessischen Digitalstadt.

Sabine Kleindiek, Betriebsleiterin des EAD Darmstadt, präsentierte alle relevanten Projekte beim EAD angefangen bei der Einführung eines Online-Auftragsmanagementsystems über Sensortechnik an Müllbehältern und Unterflurcontainern bis hin zu Sensoren im Zoo Vivarium, die eine präzise Messung von Luftfeuchtigkeit und Temperatur in den Terrarien ermöglichen. Auf die Frage von Moderator Jarno Wittig, warum der EAD das alles tut antwortete Frau Kleindiek, dass sich die Stadt Darmstadt auf den EAD als kommunalen Infrastrukturdienstleister verlassen würde. Sich als Garanten zu präsentieren, bedeutet in diesem Zusammenhang vor allem, sich immer im oberen Drittel zu bewegen was Fortschritt und Innovationen in der Abfallwirtschaft betrifft. Nur so könne man gewährleisten, neue Potenziale für Kommunen zu filtern, den strukturellen Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen und sich als modernes und nachhaltiges Unternehmen zu positionieren.

Start-up´s für die Abfallwirtschaft Die sich anschließenden Startup Pitches zeigten dann eindrucksvoll Möglichkeiten und Lösungen für den Bereich Smart City auf und wie sich Bedürfnisse des Marktes mit den Möglichkeiten der kommunalen Abfallwirtschaft vereinen lassen. Von Systemlösungen für die Stadt zur Erfassung des Straßenzustands (vialytics GmbH) über maßgeschneiderte Lösungen im Bereich Künstliche Intelligenz und Bilderkennung für die Identifizierung von „wildem Müll“ (GESTALT Robotics GmbH) bis hin zu Wetterlösungen für Mobilität und zuverlässigem Verkehr (Wettermanufaktur GmbH) war alles dabei. Die Lösungen machten deutlich, dass Start-up’s die Digitalisierung in Deutschland beschleunigen, das müssen sie auch, denn sie verhelfen den Unternehmen einerseits zu optimierten Prozessen und anderseits zu neuen Geschäftsmodellen. Denn auch kommunale Unternehmen wollen und müssen wettbewerbsfähig sein. Digitalisierung bedeutet in erster Linie besser zu werden…

Das gaben auch die Panelisten wieder, die im Anschluss des Startup Pitches über Digitalisierung in kommunalen Abfallwirtschaftsunternehmen diskutierten. Dr. Zisowski, Geschäftsführer USB Bochum GmbH berichtete über seine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Start-up Zolitron aus Bochum. Dr. Zinn Geschäftsführer der Zolitron GmbH verwies gleichfalls auf den glücklichen Zustand, dass man mit dem USB ein innovatives Unternehmen gefunden habe und man gemeinsam an der Erprobung der Sensortechnik für Füllstandsmessungen arbeiten könne. Sobald die Sensoren reif für den Alltag sind, könnte die Tourenplanung für die Sammlung mit den Füllstandsdaten optimiert werden. „Die Daten können über smarte Vernetzung direkt auf den Tablets in den Müllsammelfahrzeugen angezeigt werden“, erklärt USB-Geschäftsführer Dr. Thorsten Zisowski. Der Fahrer kann so die reguläre Tour an den Bedarf anpassen.

Katja Deschner, Geschäftsführerin der AVR Kommunal GmbH in Sinzheim philosophierte mit Moderator Jarno Wittig über die Frage, wie denn Digitalisierung in Landkreisen möglich wäre, in denen eine entsprechende Breitbandversorgung bis dato fehle. Das dies in der Tat eine große Herausforderung ist, da war man sich unter den Diskutanten einig. Die Versorgung mit schnellem Internet ist Voraussetzung und Chance, innovative Ansatzpunkte umzusetzen. Dies gilt für ländliche Räume aber nach wie vor haben hier auch die Städte Bedarf. Auf die Frage von Jarno Wittig, was Digitalisierung für die Kommunalwirtschaft bedeute antwortete Katja Deschner: „Innovationen und Digitalisierung bedeuten in erster Linie besser zu werden, nicht billiger, sondern wirtschaftlicher und fortschrittlicher arbeiten zu können.“