Blockchain-Strategie: Das Internet der Zukunft?
Die Bundesregierung hat am 18. September ihre Blockchain-Strategie beschlossen und macht damit den Weg frei für die neue Technologie. Schwerpunkte liegen auf dem Finanz- und Energiesektor.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und das Bundesministerium der Finanzen (BMF) haben eine Blockchain-Strategie unter Einbeziehung der übrigen Ressorts erarbeitet. Die Blockchain-Strategie stellt nach der KI-Strategie (VKU berichtete) die zweite zentrale Strategie der Bundesregierung zum Einsatz von Schlüsseltechnologien dar. Eine Daten-Strategie wird derzeit erarbeitet.
Mit der Blockchain-Strategie will die Bundesregierung die Chancen dieser Technologie nutzen, ihre Potenziale für die digitale Transformation erschließen und mobilisieren sowie Missbrauchsmöglichkeiten verhindern. Zahlreiche Maßnahmen und Gesetze werden angekündigt, die der Technologie in Deutschland zum Durchbruch verhelfen sollen. Die Maßnahmen werden in fünf Aktionsfeldern zusammengefasst:
- Stabilität sichern und Innovationen stimulieren: Blockchain im Finanzsektor
- Innovationen ausreifen: Förderung von Projekten und Reallaboren
- Investitionen ermöglichen: Klare, verlässliche Rahmenbedingungen
- Technologie anwenden: Digitale Verwaltungsdienstleistungen
- Informationen verbreiten: Wissen, Vernetzung und Zusammenarbeit
Zur Blockchain-Technologie wird die Bundesregierung unter anderem eine Dialogreihe veranstalten, die noch dieses Jahr starten soll. Ziel ist ein regelmäßiger Austausch zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Das BMWi plant zudem den Aufbau eines „Smart-Contract-Registers“ in der Energiewirtschaft. Smart Contracts sind digitale Verträge, die Vertragsbeziehungen automatisieren können, indem bei Eintritt eines Ereignisses (Lieferung von Strom) ein zweites ausgelöst wird (Bezahlung). Das Register soll eine „öffentliche, frei zugängliche Plattform“ sein, auf dem Smart Contracts gespeichert werden, die anderen Anwendern und Entwicklern als Vorlage dienen kann. Außerdem soll es ein Pilotprojekt geben, das Herkunft und Konzentration von CO2 in einem Stadtgebiet visualisiert. Bei der Erprobung einer Datenplattform und der Analyse von Geschäftsoptionen soll die Blockchain-Technologie zum Einsatz kommen. Denn im Energiesektor wird eine hohe Menge an Daten erzeugt, die für Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft von besonderem Interesse sind. Es soll geprüft werden, ob konform mit der DSGVO Daten für Dritte verfügbar gemacht werden könnten.
Im Rahmen der Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft – Innovative Produktkreisläufe“ wird das Verbundprojekt DIBICHAIN die Anwendung der Blockchain-Technologie zur digitalen Abbildung von Produktkreisläufen für einen Anwendungsfall aus dem Flugzeugbau untersuchen.
Die 24-seitige Strategie finden Sie hier.