VKU in digitale Zukunft gestartet

Berlin/München, 20.10.2016. Kein „Ja, aber“, sondern ein „Ja, genau!“. Das ist der Tenor des erfolgreichen Auftakts für die Learning Journey des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). Mit diesem Innovationsprojekt ist der VKU als erster Wirtschaftsverband am 18. Oktober 2016 in München auf eine Reise in die digitale Transformation gestartet. Der Verband führt dabei an vier deutschen Metropolen die Entscheider seiner Mitgliedsunternehmen der Energie-, Wasser/Abwasser-, Abfall- und Telekommunikationswirtschaft mit Startups der Digitalbranche zusammen. Unter der Federführung der VKU Consult entstehen so in eintägigen Design-Thinking-Workshops neue Ideen für digitale Geschäftsmodelle und innovative Dienstleistungen. Zusammengeführt werden diese am 19. Januar 2017 in Berlin mit der Gründung der VKU-Innovationsplattform, die eine dauerhafte Schnittstelle zwischen kommunalen Unternehmen und Startups etabliert.

Data Analytics, digitale Kundenlösungen oder auch die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben wie Smart Meter sind nur ein paar von zahlreichen Fragestellungen, denen in München Entscheider aus der Kommunalwirtschaft und CEOs der Startup-Branche nachgingen. In verschiedenen Arbeitsphasen wurden Chancen beleuchtet, Ausgangsvoraussetzungen geprüft, Ressourcen ermittelt und zu Ansätzen von Geschäftsmodellen verdichtet. Das aktive, agile Denken stand im Vordergrund. Arbeitsmethoden wie „Business Model Canvas“ oder „Ten Types of Innovation“ sorgten dafür, dass alle Teilnehmer mit ungebremstem Geist agierten und so mit Hilfe von Prototyping den denkbaren Innovationen erstes Leben einhauchten.

Das Fazit der Teilnehmer fällt positiv aus. „Ich bin nach München gekommen, um das Geschäft der Stadtwerke mit den Fähigkeiten der digitalen Startup-Welt zu kombinieren. Ich habe einen sehr gewinnbringenden Tag mit starker Methodik erlebt, der mich sicher macht, dass die Stadtwerke von morgen nicht nur den etablierten Geschäftszweck verfolgen, sondern maßgeblich Taktgeber für zukünftige Innovationen sind“, schätzt Dr.-Ing. Hans-Heinrich Kleuker, Vorstandsmitglied der Technische Werke Ludwigshafen AG ein.
Ein ähnliches Fazit zieht auch Magnus Schmidt, der als Gründer von scoo.me einen digitalen stationsungebundenen Motorrollerverleih betreibt. „Das war ein sehr konstruktiver, kreativer Tag. Alle Teilnehmer haben gelernt, wie Innovationen methodenhaft entstehen und ins Geschäftsleben integriert werden können. Es ist sehr positiv, dass die Kommunalwirtschaft in dieser Breite ihre eigene Weiterentwicklung vorantreibt. In anderen Branchen ist diese Offenheit selten anzutreffen.“

René Münch, Leiter Konzernstrategie und -entwicklung bei der WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH, ergänzt: „Es ist gut, dass an nur einem Tag so konkrete Ergebnisse entstehen. Während des Workshops wurde tolles Methoden-Know-how und die Erkenntnis vermittelt, dass Innovationen durch Interaktion, Kommunikation und die Vernetzung verschiedener Kompetenzen entstehen. Das Beste ist, dass das Wissen branchenübergreifend vermittelt wird und dabei hilft, neue Ideen in der Zukunft umzusetzen.“

In Richtung Zukunft geht es auch weiter. Die Learning Journeys werden in Frankfurt/Main (10. November 2016), in Köln (23. November) und Hamburg (29. November) fortgesetzt. Ihren Abschluss findet die Reise in Berlin. In der Hauptstadt der Startups werden vom 18. bis 19. Januar 2017 die Ergebnisse aller Workshops abschließend verdichtet. Zu diesem zweitägigen Event kommen mehr als 200 Vertreter der kommunalen Wirtschaft, der Startup-Szene und der Politik sowie Experten für Digitalisierung zusammen und legen den ersten Meilenstein für die digitale Zukunft kommunaler Unternehmen. Höhepunkt ist der offizielle Start der VKU-Innovationsplattform www.vku-innovation.de, die von da an den Prozess dauerhaft begleitet.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 262.000 Beschäftigten wurden 2015 Umsatzerlöse von mehr als 115 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 11 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 87 Prozent, Wärmeversorgung 69 Prozent, Abwasserentsorgung 42 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen 5,7 Millionen Kunden mit Breitband. Bis 2018 planen sie Investitionen von rund 1,7 Milliarden Euro, um dann insgesamt 6,3 Millionen Menschen an schnelles Internet anschließen zu können.