Die energiepolitischen Sprecher der Regierungsfraktionen haben sich auf die Finanzstruktur des Wasserstoffkernnetzes verständigt. Der Entwurf des dritten Gesetzes zur Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes wird in der kommenden Woche in den Gremien des Deutschen Bundestages behandelt. Dazu der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) mit einer Ersteinschätzung:
„Die Einigung der Ampelfraktionen auf das Wasserstoffkernnetz ist ein wichtiger Schritt für den Hochlauf der Wasserwirtschaft, weil alle Akteure Planungs- und Investitionssicherheit brauchen. Entscheidend sind die Details, die noch offen sind und die wir sorgfältig auswerten werden. Für Stadtwerke und Netzbetreiber als potenzielle zukünftige Betreiber von Wasserstoffverteilernetzen ist das Wasserstoffkernnetz von großer Wichtigkeit, da darauf auch die Planungen in ihren Versorgungsgebieten aufsetzen.
Das ist insbesondere für den Mittelstand relevant, der zu 99 Prozent an unseren Gasnetzen angeschlossen ist und künftig auf grüne Gase, wie Wasserstoff, angewiesen sein wird. Aber auch für die Dekarbonisierung von kommunalen Kraftwerken, zuvorderst von KWK-Anlagen.
Unabhängig davon, wie die Einigung nun aussieht: Die Finanzierung muss für die Investitionen in das Kernnetz ausreichen. Der Lackmustest wird also sein, ob auf der Grundlage der Einigung tatsächliche Investitionsentscheidungen getroffen werden oder nicht. Auch wenn die Details noch offen sind: Das Grundprinzip eines Amortisationskontos – sprich: das Risiko zu strecken und abzusichern – unterstützen wir.“
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.550 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 300.000 Beschäftigten wurden 2021 Umsatzerlöse von 141 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 60 Prozent, Wärme 88 Prozent, Trinkwasser 89 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 206 Unternehmen investieren pro Jahr über 822 Millionen Euro. Künftig wollen 80 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2023
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