VKU veröffentlicht Positionspapier zur Reform der KWK- und Wärmenetzförderung
Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und die Wärmenetze sind wesentliche Elemente für die Energiewende und bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Wärmewende, da sie als Basis für die weitere Dekarbonisierung der Nah- bzw. Fernwärme dienen. Aus diesem Grund hat der VKU ein Positionspapier zur umfassenden Reform der KWK- und Wärmenetzförderung vorgelegt.
Die Bedeutung der KWK und der Wärmenetze erkennt auch die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ in ihrem Abschlussbericht an. Sie zeigt dabei einen Entwicklungspfad für die KWK-Anlagen hin zu modernen, flexiblen Strom-Wärme-Systemen auf. Zu diesen Systemen gehören neben KWK-Anlagen auch Wärmenetze, Speicher, Power-to-Heat-Anlagen sowie erneuerbare Wärmeerzeuger.
Um die Entwicklung zu Strom-Wärme-Systemen voranzutreiben, bedarf es aus Sicht des VKU einer umfassenden Reform der KWK- und Wärmenetzförderung. Dabei sollten folgende Grundsätze berücksichtigt werden, die auch Grundlage für die Umsetzung der Empfehlungen der Kommission „Wachstum, Strukturwandel, Beschäftigung“, der Novelle des KWKG und der dringend notwendigen Einführung des „Basis-Programms Wärmeinfrastruktur“ sein sollten:
Wärmenetze: Aus- und Umbau der Wärmenetze zur Integration CO2-armer Wärmequellen anreizen:
- Errichtung, Verdichtung und Ausbau von Wärmenetzen unterstützen, dabei insbesondere Netze mit hohen Anteilen an EE und Abwärme verstärkt fördern
- Anbindung von erneuerbaren Wärmeerzeugern und klimaneutralen Abwärmequellen anreizen (etwa durch Bau langer Anbindeleitungen, Temperaturanhebung der Abwärmequelle)
- Umbau der Wärmenetze und der Gebäudetechnik der Kunden unterstützen, um noch mehr erneuerbare Wärme und Abwärme aufnehmen zu können (etwa durch bedarfsgerechte Anpassung des Temperaturniveaus im Teil-/Gesamtnetz, Umstellung von Dampf auf Heißwasser, Modernisierung der Kundenanlagen)
Strom-Wärme-Technologien: Wirtschaftlichen Betrieb und Weiterentwicklung von KWK-Anlagen und Großwärmepumpen ermöglichen:
- Stabile Rahmenbedingungen bis mindestens 2030 für den wirtschaftlichen Betrieb hochflexibler KWK-Anlagen schaffen
- Umstellung der Kohle-KWK auf Gas-KWK attraktiver ausgestalten und zusätzlich die unmittelbare Umstellung auf EE-Wärmeerzeuger anreizen
- Wirtschaftlichen Betrieb von großtechnischen Wärmepumpen ermöglichen sowie die technische Einbindung in die Wärmequelle und Anbindung an Wärmesysteme investiv fördern
EE-Wärme-Technologien und Abwärme: Errichtung großtechnischer erneuerbarer Wärmeerzeuger und Einbindung von Abwärme erleichtern:
- Errichtung von Solar- und Geothermieanlagen über Investitionsförderung stärker anreizen, dabei bestehende Bohrkostenförderung verbessern
- Verstärkte Nutzung von erneuerbaren Brennstoffen unterstützen
- Abwärmenutzung in Wärmenetzen erleichtern, dabei Absicherung von Ausfallrisiken bei der industriellen Abwärmeanbindung erleichtern
Flexible Ausgleichstechniken: Betrieb von Power-to-Heat-Anlagen und Errichtung von Wärmespeichern auf wirtschaftliche Basis stellen:
- Anreize für die systemisch sinnvolle Flexibilisierung von KWK-Anlagen über Wärmespeicher und Power-to-Heat-Anlagen setzen
- Power-to-Heat-Anlagen als sinnvolle Flexibilitätsoption nutzbar machen und von Letztverbraucherabgaben entlasten
- Förderung von Wärmespeichern stärken und auf weitere Speicherarten, insb. Saisonalspeicher für netzgebundene EE-Anlagen, ausweiten
Es liegt an der Politik, die Unternehmen durch geeignete Rahmenbedingungen und Anreize in die Lage zu versetzen, den Entwicklungspfad der Kommission auf Basis wirtschaftlich tragfähiger Konzepte zu beschreiten.
Das vollständige Positionspapier können Sie hier den Downloads herunterladen.
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