Studie über Einflussfaktoren auf den zukünftigen Leistungsbedarf der VNB veröffentlicht

Bei der Erstellung des Netzentwicklungsplans Gas hat die Berücksichtigung des zukünftigen Leistungsbedarfs der Verteilernetzbetreiber im Rahmen ihrer Zehnjahres-Langfristprognose eine hohe Bedeutung. © David GALLARD/stock.adobe.com

Bei einem Rückgang des Gasbedarfs von 12,7 % bis 2025 kommt die Studie auf einen Rückgang des Leistungsbedarfs von 7,8 % (Annahme konstante Vollbenutzungsstunden in der Industrie) bis 6,2 % (Annahme konstanter Leistungsbezug in der Industrie).

Bei der Erstellung des Netzentwicklungsplans Gas hat die Berücksichtigung des zukünftigen Leistungsbedarfs der Verteilernetzbetreiber im Rahmen ihrer Zehnjahres-Langfristprognose eine hohe Bedeutung, da dieser den erforderlichen Ausbau des deutschen Erdgasnetzes insgesamt beeinflusst. Während der bisherigen Diskussionen zu den Prämissen des Netzentwicklungsplans Gas gab es wiederholt Kontroversen, ob der unterstellte Rückgang des Erdgasverbrauchs in Deutschland zu einem Rückgang des Leistungsbedarfs der Verteilnetzbetreiber (VNB) führt. Zur zukünftigen Kapazitätsbedarfsentwicklung gibt es aktuell zwei konträre Positionen: Kapazitätswachstum vs. Kapazitätsrückgang.

Die Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas hat in Partnerschaft mit BDEW, VKU und GEODE eine ergebnisoffene Studie zu den Auswirkungen eines sinkenden Erdgasverbrauchs auf den Kapazitätsbedarf in Auftrag gegeben. Erstellt wird die Studie von der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft München.

Die Ergebnisse der Studie

Für Deutschland wird sich im Zeitraum von 2015 bis 2025 entsprechend den Rahmenbedingungen der von ewi, gws und Prognos im Auftrag des BMWi erstellten Studie "Entwicklung der Energiemärkte - Energiereferenzprognose" ein Rückgang des Gasbedarfs von 12,7 % ergeben, der einen Rückgang des Leistungsbedarfs als Studienergebnis von 7,8 % (Annahme konstante Vollbenutzungsstunden in der Industrie) bis 6,2 % (Annahme konstanter Leistungsbezug in der Industrie) ergibt.

Bei Energieverbrauchsänderungen ist ein direkter Schluss auf die entsprechende Leistungsänderung (z. B. im Verhältnis 1:1) nicht zielführend. Die Untersuchungen ergaben deutliche sektorale Unterschiede, weshalb die Verwendung dynamischer Vollbenutzungsstunden zu empfehlen ist. So ergibt sich für die Jahre 2020 und 2025 für Deutschland im Mittel ein Faktor zwischen Verbrauchsreduktion und Leistungsreduktion von etwa 1,6:1 bis 2,1:1. Der erste Wert gilt für die Annahme, dass die Vollbenutzungsstunden in der Industrie konstant bleiben, der zweite Wert für eine konstante Leistungsentwicklung der Industrie.

Die Ergebnisse der Studie wurden in einem Excel-Tool zusammengefasst, um Netzbetreibern die Möglichkeit zu geben, die zukünftige Entwicklung der Leistung ihrer Netze zu betrachten. Die deutschlandweiten Studienergebnisse bilden in dem Tool eine Grundlage. Um netzspezifische Besonderheiten, relevante Abweichungen vom deutschlandweiten Trend und mögliche Wachstumspotentiale angemessen zu berücksichtigen, können alle Eingabefelder zu den einzelnen Netzkundensegmenten vom VNB individuell mit eigenen Werten belegt werden.

Eine alternative Möglichkeit zum Download finden Sie hier.