Düngeverordnung im Kabinett: Nitrateinträge in Gewässer endlich reduzieren

Berlin, 15.02.2017 Das Bundeskabinett hat heute die Novelle der Düngeverordnung beschlossen. Für Michael Beckereit, Vizepräsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) ist das geplante Düngepaket „ein Startschuss, um die Nitrateinträge in unsere Gewässer endlich zu reduzieren. Diese sind wichtige Trinkwasserressourcen für die kommunalen Wasserversorger.“ Dies sagte er heute am Rande der Sitzung des VKU Leitausschusses Wasser/Abwasser in Bremen.

Unter anderem begrüßt die kommunale Wasserwirtschaft die Aufnahme der Stoffstrombilanz für viehintensive Betriebe ab 2018 und für alle Betriebe ab 2023 sowie die Länderöffnungsklausel für die Datenübermittlung an die Behörden. „Klar ist aber auch, dass dies nicht reichen wird. Die bekannten Schlupflöcher, wie beispielsweise anrechenbare Verluste, müssen endlich geschlossen werden“, so Beckereit. Und die angekündigte Verordnung zur Stoffstrombilanz müsse auch umgesetzt werden. „Nur so können wir langfristig die Ressourcen zur Trinkwassergewinnung schützen. Es darf nicht sein, dass der Bürger als Wasserkunde am Ende die Kosten tragen muss, die durch landwirtschaftliche Nutzungen entstanden sind.“
 
Beckereit: „Wenn wir es jetzt nicht rasch schaffen, die Nitratwerte im Grundwasser in den sogenannten roten Gebieten zu senken, werden seitens der Europäischen Union zu Recht weitere Schritte folgen. Immer wieder durch Brüssel zum Schutz der Trinkwasserressourcen gezwungen werden zu müssen, sollte für Deutschland aber eher peinlich sein.“

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 262.000 Beschäftigten wurden 2015 Umsatzerlöse von mehr als 115 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 11 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 87 Prozent, Wärmeversorgung 69 Prozent, Abwasserentsorgung 42 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen 5,7 Millionen Kunden mit Breitband. Bis 2018 planen sie Investitionen von rund 1,7 Milliarden Euro, um dann insgesamt 6,3 Millionen Menschen an schnelles Internet anschließen zu können.