Berlin, 26.09.2024. An der heutigen Sitzung der Plattform Klimaneutrales Stromsystem nimmt der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) teil. Bei dem Treffen im Bundeswirtschaftsministerium diskutieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem über das Anfang August veröffentlichte Optionenpapier des Ministeriums und die Ausgestaltung eines zukünftigen Kapazitätsmarktes.
VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing:
„Die Versorgungssicherheit mit Energie hat oberste Priorität. Deshalb machen wir uns seit vielen Jahren für einen Kapazitätsmarkt stark. Nicht nur die Produktion von Strom, sondern bereits das Vorhalten von Kraftwerkskapazitäten muss honoriert werden. Sonst fehlt der Anreiz, Kraftwerke zu errichten, die in Zeiten, in denen Sonne und Wind nicht ausreichend Energie liefern, kurzfristig einspringen können.
Wir brauchen eine kluge Lösung, die das Beste aus der zentralen und dezentralen Welt verbindet. Um ein volkswirtschaftlich möglichst effizientes Energieversorgungsystem organisieren zu können, braucht es ein kluges Zusammenspiel zwischen der Angebotsseite mit steuerbarer Leistung sowie der Nachfrageseite mit Speichern und flexiblen Stromverbräuchen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen muss der Staat setzen.
Aktuell gibt es viele unterschiedliche Ansichten, wie diese Rahmenbedingungen im Idealfall auszusehen haben. Die einzelnen Optionen sind komplex und noch nicht ausreichend ausbuchstabiert. Deshalb sehen wir zum aktuellen Zeitpunkt weiteren Diskussionsbedarf in der Branche und mit der Politik.
Klug wäre jetzt eine gestaffelte Vorgehensweise: Absolut dringend ist zunächst eine schnelle Verlängerung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) und ein zeitnaher Start der Kraftwerksausschreibungen (KWSG). Diese Maßnahmen sind extrem dringlich und müssen jetzt im Herbst von der Koalition in der Gesetzgebung auf den Weg gebracht werden, damit die Gesetze noch in dieser Wahlperiode wirksam werden können. Da die Koalition die finale Ausgestaltung eines Kapazitätsmarkts neben dem Energy-Only-Markt ohnehin nicht mehr in Gesetze gießen will, werden diese Entscheidungen zum Kapazitätsmarkt ohnehin erst im neuen Deutschen Bundestag verhandelt werden.“
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.550 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 300.000 Beschäftigten wurden 2021 Umsatzerlöse von 141 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 60 Prozent, Wärme 88 Prozent, Trinkwasser 89 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 206 Unternehmen investieren pro Jahr über 822 Millionen Euro. Künftig wollen 80 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2023
Wir halten Deutschland am Laufen – denn nichts geschieht, wenn es nicht vor Ort passiert: Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: www.vku.de