Berlin, 29.03.2019. Die erneuerbaren Energien haben ihren Anteil am deutschen Bruttoenergieverbrauch im vergangenen Jahr um etwa einen Prozentpunkt erhöht.
Zu den aktuellen Zahlen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien Statistik (AGEE-Stat) des Umweltbundesamts sagt Katherina Reiche, VKU-Hauptgeschäftsführerin:
„Der Anteil der erneuerbaren Energien im Stromsektor ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. In den anderen Sektoren, gerade im Wärmebereich, liegt noch sehr viel Potenzial. Ziel muss daher sein, die Wärmeversorgung schrittweise auf erneuerbare Quellen umzustellen. Die Förderstrategie des Bundeswirtschaftsministeriums sieht hierfür schon seit zwei Jahren ein Basisprogramm für erneuerbare Energien in den Wärmenetzen vor. Passiert ist bisher nichts. Weil der Wärmesektor für rund ein Drittel aller energiebedingten Emissionen verantwortlich ist, sollte das zeitnah auf den Weg gebracht werden. Gleichzeitig müssen die Wärmenetze und die Gebäude der Wärmekunden für erneuerbare Wärme fit gemacht werden. Dies erfordert massive Investitionen, die in vielen Wärmenetzen bereits angestoßen sind. Diese Maßnahmen können aber erst volle Wirkung entfalten, wenn der Einsatz erneuerbarer Wärmequellen wirtschaftlich tragfähig ist. Deswegen braucht es neben der Weiterentwicklung des KWKG das Basisprogramm für erneuerbare Energien in den Wärmenetzen.“
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 260.000 Beschäftigten wurden 2016 Umsatzerlöse von knapp 114 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Wärmeversorgung 72 Prozent, Abwasserentsorgung 43 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen zudem mehr als sechs Millionen Kunden mit Breitbandinfrastrukturen. Sie investieren in den kommenden Jahren mehr als eine Milliarde Euro in digitale Infrastrukturen von Glasfaser bis Long Range Wide Area Networks (LoRaWAN) in den Kommunen und legen damit die Grundlagen für die Gigabitgesellschaft.