VKU zur Studie des BDI "Klimapfade für Deutschland"
Berlin, 18.01.2018. In der heute vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) vorgestellten Studie „Klimapfade für Deutschland“ begrüßt der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) insbesondere die prominente Würdigung der Verteilnetze als Schlüsselinfrastruktur für das Gelingen der Energiewende.
Katherina Reiche, VKU-Hauptgeschäftsführerin:
„Die Stromverteilnetze sind für das Gelingen der Energiewende elementar, ihre Rolle wird leider oft unterschätzt. Der BDI erkennt und beschreibt die Bedeutung intelligenter Verteilnetze für die Energiewende und hebt deren zentrale Rolle in einem zunehmend diversifizierten und dezentralisierten Energiesystem hervor. Wir begrüßen dies. Das Gutachten spricht sich zudem für eine Änderung des Regulierungsrahmens aus. Auch dies findet unsere Zustimmung. Nur so können die Verteilnetzbetreiber in den Aus- und Umbau ihrer Netze investieren.“
Hintergrund
Die Stromverteilnetze sind die Schlüsselinfrastruktur des deutschen Energiesystems. An die 1,7 Millionen Kilometer Verteilnetz in Deutschland sind schon jetzt 1,6 Millionen Erneuerbare-Energie-Anlagen angeschlossen. Sie zählen mehr als 50 Millionen Stromkunden. Durch die Energiewende gibt es in den Verteilnetzen einen erheblichen Investitionsbedarf.
Die Versorgung mit Strom braucht vor allem vor Ort eine leistungsfähige Infrastruktur. Angesichts des schleppenden Ausbaus der Übertragungsnetze muss gerade in die örtlichen Stromverteilnetze investiert werden. Intelligente Netze können die Kosten der Nutzung für Wirtschaft und Haushaltskunden senken.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 262.000 Beschäftigten wurden 2015 Umsatzerlöse von mehr als 115 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 11 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 87 Prozent, Wärmeversorgung 69 Prozent, Abwasserentsorgung 42 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen 5,7 Millionen Kunden mit Breitband. Bis 2018 planen sie Investitionen von rund 1,7 Milliarden Euro, um dann insgesamt 6,3 Millionen Menschen an schnelles Internet anschließen zu können.