VKU begrüßt EU-Kommissionsvorschlag zu Einweg-Plastikprodukten: Hersteller stärker in die Pflicht nehmen

Berlin, 28.05.2018. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt den heute in Brüssel vorgestellten Vorschlag der EU-Kommission für eine Richtlinie zur Reduktion bestimmter Plastikprodukte, um Umwelt und insbesondere Meere zu schützen. Neben der Förderung von Pfandflaschensystemen nach deutschem Vorbild will die EU-Kommission vor allem die Hersteller stärker in die Pflicht nehmen. Das begrüßt der VKU ausdrücklich.

VKU-Vizepräsident Patrick Hasenkamp erklärt: „Einweg-Plastikprodukte und -verpackungen lassen sich nur schwer recyceln und tragen wesentlich zur Vermül-lung bei. Das sehen wir in unseren Städten (Stichwort: Littering) und besonders besorgniserregend auch in unseren Meeren. Die nationale Verpackungsverordnung hat offensichtlich ihr Hauptziel, nämlich die Vermeidung von Kunststoffverpackungen, nicht erreicht. Ein zentraler Ansatz, diesem Problem Herr zu werden, ist die Abfallvermeidung: Denn der beste Abfall ist der, der gar nicht entsteht. Sensibilisierungsmaßnahmen wie die ‚Europäische Woche der Abfallvermeidung‘ erreichen viel, aber sie allein reichen nicht aus. Die Hersteller müssen ebenfalls Verantwortung für ihre Produkte übernehmen, dafür setzt sich der VKU seit langem ein. Deshalb begrüßen wir, dass die EU-Kommission nun ausdrücklich die Hersteller stärker in die Pflicht nehmen und sie besonders an den Kosten zur Beseitigung der Vermüllung durch Einweg-Plastikprodukte und-verpackungen beteiligen will.“

Hasenkamp weiter: „Der Vorschlag der Kommission ist ein erster Baustein der Plastikstrategie. Damit deren Ziele jedoch erreicht werden, sind die nächsten Schritte, wie die bevorstehende Novelle der Ökodesignrichtlinie, entscheidend: Striktere, verpflichtende Vorgaben zum Produktdesign und zur Verwendung von recyceltem Material für die Hersteller sollten folgen. Das Ökodesign der Produkte ist wichtig, weil momentan selbst einige als biologisch abbaubar deklarierte Kunststoffe Mikroplastiken hinterlassen, die Umwelt und Meere verunreinigen.“

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 262.000 Beschäftigten wurden 2015 Umsatzerlöse von mehr als 115 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 11 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 87 Prozent, Wärmeversorgung 69 Prozent, Abwasserentsorgung 42 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen 5,7 Millionen Kunden mit Breitband. Bis 2018 planen sie Investitionen von rund 1,7 Milliarden Euro, um dann insgesamt 6,3 Millionen Menschen an schnelles Internet anschließen zu können.