Katherina Reiche zur Veröffentlichung des Versorgungssicherheits-Monitorings 03.07.19

Zum heute durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) veröffentlichten Monitoringbericht zur Versorgungssicherheit im Strombereich erklärt VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche:

„Es ist gut, dass das Bundeswirtschaftsministerium den seit langem erwarteten Bericht endlich vorgelegt hat. Allerdings enthält das Papier nach wie vor wenig Aussagekraft. Die Kohlekommission hat in ihrem Endbericht deutlich gemacht: Die Reduzierung der Kohleverstromung darf nicht zu Lasten der Versorgungssicherheit in Deutschland gehen. Um Risiken frühzeitig und besser zu erkennen, hat die Kommission daher dringend eine Weiterentwicklung des bestehenden Versorgungssicherheits-Monitorings empfohlen.

Das bestehende, auf Wahrscheinlichkeiten basierende Monitoring, reicht für die Herausforderungen der anstehenden Transformation nicht aus. Sinnvoll ist eine Erweiterung um einen risikoorientierten Ansatz in Form eines Stresstests, der auch Ausnahmesituationen simuliert. Das künftige Versorgungssicherheits-Monitoring sollte außerdem genauere Erkenntnisse über den zu erwartenden Zubau von Erzeugungskapazitäten, die mögliche Zunahme der Spitzenlast aufgrund neuer elektrischer Verbraucher sowie eine Messung der Versorgungsqualität beinhalten.

Klar ist: Die Weiterentwicklung des Monitorings muss im Energiewirtschaftsrecht verankert werden. Eine gesetzliche Festlegung des Kohleausstiegs, ohne gleichzeitig eine risikoorientierte Überwachung der Versorgungssicherheit festzuschreiben, ist wie ein Drahtseilakt ohne Sicherungsnetz.“

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 268.000 Beschäftigten wurden 2017 Umsatzerlöse von mehr als 116 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 61 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 86 Prozent, Wärme 70 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 68 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitband-Ausbau. Ihre Anzahl hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt: Rund 180 Unternehmen investierten 2017 über 375 Mio. EUR. Seit 2013 steigern sie jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent und bauen überall in Deutschland zukunftsfähige Infrastrukturen (beispielsweise Glasfaser oder WLAN) für die digitale Kommune aus.