Appell der kommunalen Abfallentsorger: Bitte vertagen Sie das Entrümpeln auf einen späteren Zeitpunkt! 20.03.20

Berlin, 20.03.2020

Appell der kommunalen Abfallentsorger an Bürger*innen: Bitte vertagen Sie das Entrümpeln auf einen späteren Zeitpunkt!

Da viele Menschen pandemiebedingt gerade zu Hause sind, nutzen sie die Zeit, um zu entrümpeln. Die Recyclinghöfe haben in den vergangenen Tagen ein verstärktes Besucheraufkommen verzeichnet. So nachvollziehbar es ist, die jetzige Zeit für einen Frühjahrsputz zu nutzen, bitten die kommunalen Entsorger, diese Arbeiten bzw. die Entsorgung der anfallenden Abfälle auf einen späteren Zeitpunkt zu vertagen.

Das hat im Wesentlichen zwei Gründe:

Zum einen sind die Wertstoffhöfe aktuell so stark frequentiert, dass teilweise der gebotene Abstand zwischen den Mitarbeitenden und den Kunden sowie auch zwischen den Kunden selbst nicht mehr gewahrt werden kann.

Zum anderen ziehen Abfallwirtschaftsbetriebe im Rahmen der vorausschauenden Personalplanung in Krisenzeiten Personal von Recyclinghöfen ab, um diese gemäß der Notfall-Priorisierung gesichert für die Sammeltouren einsetzen zu können. Genau dies ist Bestandteil vieler Notfallplanungen, die die Betriebe erarbeitet haben. Sie bereiten sich dabei auf den Fall vor, dass wegen Krankheits- oder Quarantänefällen viele Mitarbeiter*innen ausfallen.

Denn oberste Priorität der Betriebe ist gerade in diesen Zeiten, die Entsorgung von medizinischen Abfällen sowie von hygienisch risikobehafteten Rest- und Bioabfällen aufrechtzuerhalten, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.

 

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 268.000 Beschäftigten wurden 2017 Umsatzerlöse von mehr als 116 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 61 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 86 Prozent, Wärme 70 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 68 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitband-Ausbau. Ihre Anzahl hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt: Rund 180 Unternehmen investierten 2017 über 375 Mio. EUR. Seit 2013 steigern sie jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent und bauen überall in Deutschland zukunftsfähige Infrastrukturen (beispielsweise Glasfaser oder WLAN) für die digitale Kommune aus.