Zum EU-Digitalgipfel: Kommunale Unternehmen gestalten den digitalen Wandel proaktiv mit
Berlin, 29.09.2017. Heute treffen sich die EU Staats- und Regierungschefs in Tallinn erstmals zu einem europäischen Digitalgipfel. Für den VKU sind davon insbesondere die Fragen der elektronischen Kommunikation sowie des freien Flusses nicht personenbezogener Daten relevant. In beiden Fällen plädiert der VKU dafür, kommunale Gestaltungsspielräume aufrechtzuerhalten.
Denn: Kommunale Unternehmen spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung neuer Geschäfts- und Dienstleistungsmodelle und der Bereitstellung der digitalen Infrastruktur – so sieht es auch das EU-Parlament. Es hat in seinem im Sommer diesen Jahres verabschiedeten Berichts zur „Digitalisierung der europäischen Industrie“ die wichtige Forderung des VKU aufgenommen, kommunalen Akteuren einen gleichberechtigten Zugang zu den zukünftigen Drehscheiben für digitale Innovationen zu geben.
Kommunale Unternehmen wollen ihre Dienstleistungen an die veränderten Bedürfnissen ihrer Kunden anpassen – ob smarte Energieversorgung für die Industrie, Glasfaser bis zur Haustür für die störungsfreie e-Health-Anwendung oder das intelligente Stoffstrommanagement für eine moderne Kreislaufwirtschaft.
Innovationsförderung allein reicht allerdings nicht. Wichtig sind auch klare Haftungsregeln, Rechtssicherheit bei der Datennutzung, erleichterter Zugang zu Experimentierräumen und Reallaboren sowie die stärkere Begutachtung der Rolle von Plattformen in der digitalen Wirtschaft. Diese Themen werden auch im aktuellen Thesenpapier des VKU zur Digitalpolitik aufgegriffen.
Auf einer digitalen Deutschlandkarte zeigt der VKU viele Digitalisierungsbeispiele von kommunalen Unternehmen. Veranstaltungstipps und digitale News finden Sie hier.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 262.000 Beschäftigten wurden 2015 Umsatzerlöse von mehr als 115 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 11 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 87 Prozent, Wärmeversorgung 69 Prozent, Abwasserentsorgung 42 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen 5,7 Millionen Kunden mit Breitband. Bis 2018 planen sie Investitionen von rund 1,7 Milliarden Euro, um dann insgesamt 6,3 Millionen Menschen an schnelles Internet anschließen zu können.