Der VKU zur Verabschiedung der Änderung der Trinkwasserverordnung durch den Bundesrat
Berlin, 15.12.2017. Der Bundesrat hat heute die Änderung der Trinkwasserverordnung verabschiedet. Diese sieht vor, dass Wasserversorger zukünftig eine Risikoabschätzung für mögliche Beeinträchtigungen der Trinkwasserqualität durchführen müssen, wenn sie den Umfang ihrer Wasserproben anpassen wollen.
Dazu der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der die Interessen der kommunalen Wasserwirtschaft vertritt:
Die kommunale Wasserwirtschaft weist seit Jahren darauf hin, dass bereits im Vorfeld bekannte Risiken – wie Einträge von Schad- und Nährstoffen aus Industrie und Landwirtschaft in die Trinkwasserressourcen – berücksichtigt, aber eben auch durch die Verursacher reduziert werden müssen. Die Wasserversorger dürfen nicht zum Reparaturbetrieb sämtlicher Verunreinigungen werden. Am Ende müssen die Verbraucher die zusätzliche Reinigungsmaßnahmen bezahlen.
Der VKU fordert die Bundesregierung außerdem auf, sich bei der anstehenden Überarbeitung der EU-Trinkwasserrichtlinie dafür einzusetzen, dass der derzeitige Freiraum für die Mitgliedstaaten bestehen bleibt. So sollte Deutschland auch weiterhin die Möglichkeit haben, die Einführung des Risikomanagements an die nationalen Besonderheiten anzupassen. Nur so kann den Belangen der kommunalen Wasserwirtschaft bei der Umsetzung ausreichend Rechnung getragen werden.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 262.000 Beschäftigten wurden 2015 Umsatzerlöse von mehr als 115 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 11 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 87 Prozent, Wärmeversorgung 69 Prozent, Abwasserentsorgung 42 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen 5,7 Millionen Kunden mit Breitband. Bis 2018 planen sie Investitionen von rund 1,7 Milliarden Euro, um dann insgesamt 6,3 Millionen Menschen an schnelles Internet anschließen zu können.