VKU zur Überweisung der Düngeverordnung an den Bundesrat – Trinkwasserressourcen besser schützen 18.02.20

Berlin, 18.02.2020. Zur Überweisung der Düngeverordnung an den Bundesrat sagt Karsten Specht, Vizepräsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), dessen Mitglieder mehr als 90 Prozent der Deutschen mit Trinkwasser versorgen:

„Übermäßig aufgebrachte Düngemittel gefährden die Qualität der Trinkwasserressourcen - und damit die Trinkwasserversorgung unserer Bevölkerung, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft. Die EU-Kommission fordert daher seit Jahren von Deutschland, die Nitrateinträge in die Gewässer zu reduzieren. Aus diesem Grund ist es nur konsequent, dass die Bundesregierung endlich den Weg frei macht, um die europäische Nitratrichtlinie durch eine neue Düngeverordnung umzusetzen. Die neue Düngeverordnung mit strikteren Regeln ist notwendig, weil das Grundwasser vielerorts die europäischen Nitrat-Grenzwerte reißt. Wenn wir Nitrateinträge in die Gewässer reduzieren wollen, brauchen wir nicht nur zielgerichtete Maßnahmen in den nitratbelasteten Gebieten, sondern müssen diese Gebiete auch bundesweit nach den Vorgaben des Gewässerschutzes ausweisen. Nur so kann Deutschland (Bundesregierung und Bundesländer) gegenüber Brüssel glaubhaft darlegen, dass Worten nun auch endlich Taten folgen.“

Hintergrund:

Bei der Düngeverordnung handelt es sich um eine Ministerverordnung, die in den kommenden Tagen direkt an den Bundesrat überwiesen wird. Der Bundesrat befasst sich am 19.03. im federführenden Agrarausschuss und mitberatenden Umweltausschuss sowie voraussichtlich am 3. April 2020 im Plenum.

 

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 268.000 Beschäftigten wurden 2017 Umsatzerlöse von mehr als 116 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 61 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 86 Prozent, Wärme 70 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 68 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitband-Ausbau. Ihre Anzahl hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt: Rund 180 Unternehmen investierten 2017 über 375 Mio. EUR. Seit 2013 steigern sie jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent und bauen überall in Deutschland zukunftsfähige Infrastrukturen (beispielsweise Glasfaser oder WLAN) für die digitale Kommune aus.