Jetzt Sonderprogramm Klimavorsorge auflegen: VKU zum Bericht Klima-Anpassungsstrategie der Bundesregierung 21.10.20

Berlin, 21. Oktober 2020.

Heute hat das Bundesumweltministerium gemeinsam mit dem Umweltbundesamt den Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an die Folgen des Klimawandels vorgestellt. Dazu erklärt Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), dessen Mitglieder der kommunalen Wasserwirtschaft die Anpassung der Städte und Gemeinden vor Ort mitgestalten:

„Wir erleben die Folgen des Klimawandels hautnah. Extreme Wetterereignisse wie Starkregen und Dürren nehmen zu. Wie gut uns die Anpassung an die Folgen des Klimawandels gelingt, zeigt sich vor allem vor Ort in den Kommunen. Die Deutsche Anpassungsstrategie der Bundesregierung mit ihrem sektorübergreifenden Ansatz bietet dafür ein hilfreiches Instrument: So zeigt der Fortschrittsbericht, dass die Anpassung an den Klimawandel eine drängende Aufgabe ist, die zukünftig mehr Engagement braucht.

Für den Erfolg der Klimaanpassungsmaßnahmen ist immer die Situation in den Kommunen vor Ort ebenso wie die Akzeptanz und Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger entscheidend.

Bereits heute ergreifen viele kommunale Wasserversorger und Abwasserentsorger Maßnahmen, um ihre Städte und Gemeinden vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Doch solche Vorsorge-Maßnahmen gibt es nicht zum Nulltarif. Wir unterstützen den Vorschlag des Umweltbundesamtes und appellieren daher an Bund und Länder, ein Sonderprogramm Klimavorsorge aufzulegen, um den Maßnahmen zur Klimaanpassung noch einmal einen deutlichen Schub zu geben.“

 

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 275.000 Beschäftigten wurden 2018 Umsatzerlöse von rund 119 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 12 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 90 Prozent, Wärme 74 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitbandausbau. 190 Unternehmen investieren pro Jahr über 450 Mio. EUR. Sie steigern jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent. Beim Breitbandausbau setzen 93 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude.