Studie des Umweltbundesamtes: Augaben für Trinkwasseraufbereitung in mit Nitrat belasteten Gebieten steigen
Berlin, 10.06.2017. Die durch das Umweltbundesamt vorgelegte Studie zur „Qualifizierung der landwirtschaftlich verursachten Kosten zur Sicherung der Trinkwasserbereitstellung“ belegt, die seit Jahren steigenden finanziellen Aufwendungen der kommunalen Wasserversorger in mit Nitrat belasteten Gebieten. Diese Kosten entstehen beispielsweise für die Überwachung der Rohwasserressourcen zur Trinkwassergewinnung, für umfassende Beratungsleistungen für eine gewässerschonende Landbewirtschaftung, für den höheren Aufwand bei der Wassergewinnung durch Bohren von neuen Brunnen oder durch die Nutzung tieferer (unbelasteter) Grundwasserleiter oder auch letztendlich durch neue notwendige technische Verfahren. Dies geschieht, um den Grenzwert von 50 mg/l im Trinkwasser einzuhalten. Am Ende muss der Bürger den zusätzlichen Aufwand zahlen.
Auch deshalb ist es so wichtig, die Nitrateinträge in unsere Gewässer deutlich zu reduzieren. Maßgebliche Stellschraube dafür ist, dass Gülle und mineralische Dünger endlich korrekt bilanziert und dann auch wirksame Gegenmaßnahmen ergriffen werden. „Ein Weiter so reicht für den Schutz der Trinkwasserressourcen nicht“, so der Verband kommunaler Unternehmen, der in Deutschland die kommunale Wasserwirtschaft vertritt. Die Neuregelung des Düngerechts, das mit der Einigung der Regierungskoalition auf eine Stoffstrombilanzverordnung nun auch noch seinen letzten Baustein erhalten hat, ist mit Blick auf dieses Ziel aber nur ein Startschuss.
Es bleiben noch weitere Aufgaben für die nächste Bundesregierung, die nach der Wahl rasch angegangen werden müssen.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 262.000 Beschäftigten wurden 2015 Umsatzerlöse von mehr als 115 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 11 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 87 Prozent, Wärmeversorgung 69 Prozent, Abwasserentsorgung 42 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen 5,7 Millionen Kunden mit Breitband. Bis 2018 planen sie Investitionen von rund 1,7 Milliarden Euro, um dann insgesamt 6,3 Millionen Menschen an schnelles Internet anschließen zu können.