Michael Ebling, OB von Mainz und VKU-Präsident, zum Diesel-Gipfel

Berlin, 28.11.2017. Wir begrüßen, dass die Dringlichkeit, Fördergelder unbürokratisch verfügbar zu machen, endlich erkannt wurde. Diese müssen dauerhaft bereitgestellt werden, sonst bleibt es bei einem Tropfen Wasser auf den heißen Stein.

Nichtsdestotrotz muss endlich der „Elefant“ im Raum nachdrücklich adressiert werden. Entweder freiwillig oder durch gesetzgeberische Verpflichtungen muss die deutsche Automobilindustrie mehr als einen Zahn zulegen. Sie muss schnellstens marktreife alternative Antriebsfahrzeuge in die Produktpalette aufnehmen. Eine stabile Nachfrage ist vorhanden.
 
Dann könnten die Städte mit entsprechender Förderung der Bundesregierung ihren Fuhrpark nachhaltig umbauen. Die Automobilindustrie muss sich klarer als bisher zu ihrer Verantwortung an den drohenden Fahrverboten bekennen.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 262.000 Beschäftigten wurden 2015 Umsatzerlöse von mehr als 115 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 11 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 87 Prozent, Wärmeversorgung 69 Prozent, Abwasserentsorgung 42 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen 5,7 Millionen Kunden mit Breitband. Bis 2018 planen sie Investitionen von rund 1,7 Milliarden Euro, um dann insgesamt 6,3 Millionen Menschen an schnelles Internet anschließen zu können.