Rückblick auf BEE/VKU-Veranstaltung auf den Berliner Energietagen 2022
Kommunale Wärmeplanung als Schlüsselinstrument für die Wärmewende

Die Bundesregierung plant die flächendeckende Einführung der Kommunalen Wärmeplanung. Hierzu soll gemeinsam mit den Bundesländern ein gesetzlicher Orientierungsrahmen geschaffen werden. Vor diesem Hintergrund widmeten sich BEE und VKU auf den Berlin Energietragen 2022 am 04.05.2022 den Chancen und Herausforderungen der Kommunalen Wärmeplanung.

01.06.22

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Nils Lucas/ENERGIETAGE

Als Impulsgeber aus der Forschung skizzierte Robert Riechel (Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH) zunächst den wissenschaftlichen Diskussionsstand sowie weiteren Handlungs- und Forschungsbedarf. Zunächst wurde dabei die Notwendigkeit angesprochen, die Wärmeplanung im Zuge der wärmepolitischen Debatte stärker in den Fokus zu nehmen. Gleichzeitig wurde deutlich, dass u. a. in Hinblick auf die Vielfalt möglicher Aufgaben, die konkrete Ausgestaltung in der Praxis sowie auch bei den erforderlichen Rahmenbedingungen noch Forschungs- und Vertiefungsbedarf besteht.

Im Anschluss wurden ausgewählte Praxisbeispiele durch Vertreter der Stadtwerke München GmbH sowie der Stadt Heidelberg vorgestellt. Dabei wurden auf Basis der konkreten Erfahrungen vor Ort u. a. Herausforderungen bei der Durchführung der Wärmeplanung und Politik-Empfehlungen für eine flächendeckende Einführung ausgesprochen. Diskutiert wurden in diesem Kontext u. a. die Notwendigkeiten einer sachgerechten Datengrundlage und methodisch korrekten Vorgehensweise sowie auch das Erfordernis, für den kontinuierlichen Prozess der Wärmeplanung dauerhaft ausreichende Ressourcen bereitzustellen.

Im abschließenden Verbände-Talk diskutierten Christian Maaß, Leiter der Abteilung II im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Martin Bending als Vertreter vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg (MWAE), BEE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm und VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing über die Chancen und Hemmnisse der Kommunalen Wärmeplanung als Schlüsselinstrument für die Umsetzung der Wärmewende. Christian Maaß erläuterte in der Diskussion das Vorhaben des BMWK, gemeinsam mit den Bundesländern einen gesetzlichen Orientierungsrahmen für die Kommunale Wärmplanung zu schaffen. Dabei seien bundeseinheitliche Mindestvorgaben erforderlich, u. a. um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten.

MWAE-Vertreter Martin Bending ging auf die besondere Situation in Brandenburg ein und betonte in diesem Kontext die besonderen Bedürfnisse der kleineren bzw. mittelgroßen Kommunen. Auf diese müsse die Politik besonders eingehen, damit die Kommunale Wärmeplanung auch in der Fläche erfolgreich angenommen und umgesetzt werden könne. Nach Einschätzung von Wolfram Axthelm könnte die Kommunale Wärmplanung insbesondere bei der Auflösung von Zielkonflikten helfen. Er nannte als Beispiel die begrenzte Verfügbarkeit von Flächen in dichtbesiedelten Regionen. Ingbert Liebing fokussierte seine Diskussionsbeiträge insbesondere auf die Finanzierung der Wärmeplanung: Diese müssten im Sinne des Konnexitätsprinzips vollständig durch den Bund bzw. die Bundesländer getragen werden.