Müll minimieren, Schadstoffe eliminieren, Rohstoffe im Kreislauf führen
PREVENT Abfall Allianz gestartet

Die Müllberge der Welt wachsen. Studien sagen noch bis mindestens 2075. Das Entwicklungsministerium hat deswegen die PREVENT Abfall Allianz ins Leben gerufen. Ihr Ziel: den weltweiten Abfall minimieren, Schadstoffe eliminieren und Rohstoffe im Kreislauf führen. Zusammen mit über 30 weiteren Akteuren ist der VKU als Gründungsmitglied dabei.

27.05.19

Abfall ist längst zum globalen Problem geworden. Die Müllteppiche auf den Meeren sind beeindruckende Zeugen einer wachsenden Herausforderung. Der Müll schadet Umwelt und Mensch gleichermaßen. Die Belastung der Ökosysteme betrifft zunehmend die Menschen, vor allem in den Entwicklungsländern. Laut Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller MdB sind ca. 700 Millionen Menschen aufgrund der Plastikverschmutzung der Meere in ihrer Lebensgrundlage bedroht. Doch auch an Land gerät das Müllproblem immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Während zahlreiche deutsche Kommunen sich schon auf den Weg gemacht haben, härter gegen Umweltverschmutzungen vorzugehen, arbeiten und leben unzählige Menschen unter äußerst gesundheitsgefährdenden Bedingungen in Entwicklungs- und Schwellenländern auf Mülldeponien.

Neue internationale Abfall-Allianz

Um gegen die wachsenden Müllberge vorzugehen, hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am 9. Mai 2019 die PREVENT Abfall Allianz ins Leben gerufen. Die Allianz möchte zu einer Plattform werden, die Akteure entlang der Wertschöpfungskette vernetzt, dynamische Lösungen entwickelt, den Wissens- und Technologieaustausch mit Ländern des Globalen Südens fördert und Demonstrationsprojekte in Südländern selber umsetzt. Der VKU ist als Gründungsmitglied Teil der Allianz und bringt sich mit dem Wissen und der Erfahrung seiner Mitglieder in ihre Aktivitäten ein. VKU-Vizepräsident Patrick Hasenkamp hat in seinem Statement bei der Lancierung darauf hingewiesen, dass zwei Milliarden Menschen weltweit keine Müllabfuhr haben, mindestens 5 Millionen Tonnen Plastik gelangen pro Jahr in die Meere. Nur ein Fünftel des weltweiten Elektroschrotts wird recycelt. Mit ihrem großen Fachwissen in der Organisation, Sammlung und im Recycling können kommunale Unternehmen einen wertvollen Beitrag dazu leisten, dass die Kreislaufwirtschaft in Ländern des Globalen Südens gestärkt wird.

Abfall-Allianz ist Plattform für Akteure und Ideen

Die PREVENT Abfall Allianz beschäftigt sich in vier Arbeitsgruppen mit den Themen Abfallvermeidung und Nutzung von Rezyklaten, dem Aufbau von Rücknahme- und Recyclingsystemen für Verpackungsabfälle sowie Elektro- und Elektronikgeräten und den Rahmenbedingungen für Abfall- und Kreislaufwirtschaft auf kommunaler Ebene. Ziel ist es, zu jedem der Themengebiete konkrete Projekte in Ländern des Globalen Südens umzusetzen. In einem nächsten Schritt werden die Mitglieder der Allianz die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für ein Engagement klären und erste Projektvorhaben skizzieren. Durch die Aktivitäten der Allianz soll es gelingen, die Kreislaufwirtschaft weltweit zu stärken, Abfälle zu vermeiden und so einen direkten Beitrag gegen Umweltverschmutzung zu leisten.

Abfall-Allianz steht weiteren Teilnehmern offen

Bundesentwicklungsminister Müller betonte die Offenheit der Allianz. Akteure aus der Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und staatlichen Institutionen, die bei der Bewältigung des globalen Müllproblems mitwirken wollen, sind herzlich willkommen, sich in der Allianz zu engagieren. Auch kommunale Unternehmen sind aufgerufen, sich bei der PREVENT Abfall Allianz zu engagieren. Mit ihrem Know-how sind sie wichtige Impulsgeber und Projektpartner, um gemeinsam mit der Allianz zukunftsweisende Projekte auf den Weg zu bringen.

Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an den VKU-Referenten Koordination kommunaler Entwicklungspolitik Jonas Wiggers und besuchen Sie die Webseite www.prevent-waste.net.