VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche zur aktuellen Anhörung DigiNetz-Gesetz beim BMVI

Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU):

"Bislang erlaubte es das DigiNetz-Gesetz, dass Wettbewerber bei der Verlegung eines Glasfaserkabels einfach ihr Kabel mit in den Graben verlegen konnten, sobald die Grube ausgehoben war. Ein sogenannter Über- oder Doppelausbau war die Folge. Diese Praxis der buchstäblichen „Glasfaser-Piraterie“ soll mit der vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) vorgeschlagenen Gesetzesänderung schnell beseitigt werden. Wir begrüßen diesen dringend notwendigen Schritt. Gerade in ländlichen Regionen ist der Glasfaserausbau besonders teuer. Deshalb ist ein Über- oder Doppelausbau volkswirtschaftlich höchst unvernünftig. Die guten Vorschläge des BMVI müssen zügig umgesetzt werden, so dass es zu einem Wettbewerb auf dem Netz und nicht um Infrastrukturen kommt. So profitieren Wirtschaft und Bürger. Nur so kann Deutschland endlich auch ein führendes Digitalland werden."

Die VKU-Mitgliedsunternehmen versorgen deutschlandweit mehr als sechs Millionen Kunden mit schnellem Internet.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 260.000 Beschäftigten wurden 2016 Umsatzerlöse von knapp 114 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Wärmeversorgung 72 Prozent, Abwasserentsorgung 43 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen zudem mehr als sechs Millionen Kunden mit Breitbandinfrastrukturen. Sie investieren in den kommenden Jahren mehr als eine Milliarde Euro in digitale Infrastrukturen von Glasfaser bis Long Range Wide Area Networks (LoRaWAN) in den Kommunen und legen damit die Grundlagen für die Gigabitgesellschaft.