Empfehlungen zur konkreten Umsetzung
Sondergutachten „Politik in der Pflicht: Umweltfreundliches Verhalten erleichtern“

Viele Menschen wollen sich umweltfreundlicher verhalten, aber die Rahmenbedingungen wie Preise und Infrastrukturen erschweren dies häufig. In seinem aktuellen Sondergutachten ermutigt der Sachverständigenrat für Umweltfragen die Politik, die Rahmenbedingungen so umzugestalten, dass umweltfreundliches Verhalten die naheliegende Option wird.

13.06.23

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Alle Krisen im Umweltbereich, die Klima-, die Biodiversitäts-, und die Verschmutzungskrise, haben direkt mit der Art und Weise zu tun, wie wir wohnen, uns ernähren und konsumieren. Es ist die Aufgabe der Politik, durch entsprechende Weichenstellungen umweltfreundliches Verhalten zu erleichtern, anzureizen und auch einzufordern.

Mit dem Gutachten „Politik in der Pflicht: Umweltfreundliches Verhalten erleichtern“ will der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) die Politik unterstützen, Rahmenbedingungen so umzugestalten, dass umweltfreundliches Verhalten die naheliegende Option wird. Dazu hat der Sachverständigenrat Forschung aufbereitet, die untersucht, wie Menschen umweltrelevante Entscheidungen treffen und wie Politik umweltfreundliches Verhalten auf effektive und gesellschaftlich akzeptable Weise fördern kann. Für die Beispiele Fleischkonsum, Nutzungsdauer von Smartphones und Sanierung von Eigenheimen werden die Empfehlungen präzisiert.

Das Konsumverhalten ist komplex und von verschiedenen Faktoren beeinflusst, beispielsweise von sozialen Normen, finanziellen Ressourcen, verfügbaren Infrastrukturen. Politische Maßnahmen sollten so aufgebaut werden, dass sie bestehende Schwierigkeiten für umweltfreundliches Verhalten beseitigen. Sind zum Beispiel Infrastrukturen das Problem, dann sollten diese durch Marktinstrumente verändert werden. Stehen soziale Normen und Werte umweltfreundlichem Verhalten im Weg, kann durch Bildung und Kommunikation ein Wertewandel unterstützt werden.

Das Sondergutachten „Politik in der Pflicht: Umweltfreundliches Verhalten erleichtern“ wurde am 9. Mai 2023 an Bundesumweltministerin Steffi Lemke übergeben.

Das Sondergutachten zum Download finden Sie hier: https://www.umweltrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/02_Sondergutachten/2020_2024/2023_05_SG_Umweltfreundliches_Verhalten.html

Hintergrund:

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) berät die Bundesregierung seit über 50 Jahren in Fragen der Umweltpolitik. Die Zusammensetzung des Rates aus sieben Professorinnen und Professoren verschiedener Fachdisziplinen gewährleistet eine wissenschaftlich unabhängige und umfassende Begutachtung, sowohl aus naturwissenschaftlich-technischer als auch aus sozialwissenschaftlicher Perspektive.

Dem Sachverständigenrat gehören aktuell an:

Prof. Dr. Claudia Hornberg (Vorsitzende), Universität Bielefeld

Prof. Dr. Claudia Kemfert (stellvertretende Vorsitzende), Leuphana Universität

Lüneburg und Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin

Prof. Dr.-Ing. Christina Dornack, Technische Universität Dresden

Prof. Dr. Wolfgang Köck, Universität Leipzig und Helmholtz-Zentrum für

Umweltforschung – UFZ

Prof. Dr. Wolfgang Lucht, Humboldt-Universität zu Berlin und

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Prof. Dr. Josef Settele, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ

Prof. Dr. Annette Elisabeth Töller, FernUniversität in Hagen