VKU-Mitgliederumfrage Telekommunikation
Kommunale Unternehmen erweisen sich als verlässliche Akteure beim Glasfaserausbau
Laut der aktuellen VKU-Mitgliederumfrage in der Telekommunikationssparte sind kommunale Unternehmen trotz zum Teil widriger Rahmenbedingungen stark im Glasfaserausbau engagiert. Dabei verdeutlicht sich außerdem ihre unverzichtbare Rolle für die Modernisierung der digitalen Infrastruktur in Deutschland.
18.07.25
Laut der aktuellen VKU-Mitgliederumfrage in der Telekommunikationssparte sind kommunale Unternehmen trotz zum Teil widriger Rahmenbedingungen stark im Glasfaserausbau engagiert. Dabei verdeutlicht sich außerdem ihre unverzichtbare Rolle für die Modernisierung der digitalen Infrastruktur in Deutschland.
Wie aus der jüngsten VKU-Mitgliederumfrage in der Telekommunikationssparte von Mai/Juni 2025 hervorgeht, sind kommunale Unternehmen beim flächendeckenden Glasfaserausbau weiterhin sehr engagiert. Dabei treiben sie den Rollout von Glasfaser als modernster Festnetztechnologie bis in die Wohneinheiten vor allem eigenwirtschaftlich voran. Fast die Hälfte der antwortenden Unternehmen setzt sogar ausschließlich auf Eigenfinanzierung.
Die Notwendigkeit einer ergänzenden, gezielten Gigabitförderung des Bundes zeigt die Umfrage allerdings auch, zumal mehr als die Hälfte der Unternehmen zumindest teilweise auf staatliche Fördermittel zurückgreift, um ebenfalls solche Gebiete mit einem modernen Internetanschluss per Glasfaser zu versorgen, was betriebswirtschaftlich ansonsten nicht ginge. Unter anderem hierin drückt sich das besondere Verantwortungsgefühl der kommunalen Unternehmen auch für den ländlichen Raum aus, indem sie das Glasfaserinternet zu den Menschen in die Fläche bringen.
Mitnichten wird es kommunalen Unternehmen aber leicht gemacht. Wie im letzten Jahr berichtet fast die Hälfte von Verzögerungen bei ihrem Glasfaserausbau. Hauptsächlich ist dies erneut auf strukturelle Engpässe bei Tiefbaukapazitäten zurückzuführen, gefolgt von der Gefahr eines Überbaus ihrer Glasfaserprojekte, fehlenden Genehmigungen und, was neu abgefragt wurde, steigenden Baukosten. Materiallieferengpässe stellen, anders als noch zum Ende der Corona-Pandemie im Jahre 2023, keinen Verzögerungsgrund mehr dar.
Für kommunale Unternehmen gehört der gebäudeinterne Glasfaserausbau meist zum festen Angebotsportfolio. Dies bezieht sich in der Mitgliederumfrage auf die Netzebene 4 in Mehrfamilienhäusern. Das Glasfaserbereitstellungsentgelt, das bei der Finanzierung des gebäudeinternen Ausbaus als Option helfen soll, spielt dabei kaum eine Rolle.
Zudem bleiben sich die kommunalen Unternehmen treu und stehen in der Breite für Open Access auf ihren Glasfasernetzen, sodass sich dort andere Telekommunikationsunternehmen Netzkapazitäten einkaufen können, um ihre eigenen Internetprodukte anzubieten. Die Mehrheit der kommunalen Unternehmen bietet bereits heute einen offenen und diskriminierungsfreien Netzzugang an. Hinzu kommen all jene kommunalen Unternehmen, die ein solches Open-Access-Angebot in den nächsten drei Jahren planen.
Der Überbau ihrer Glasfasernetze bleibt für kommunale Unternehmen ein, wie schon vorstehend angerissen, weit verbreitetes Problem. Bei der Mehrzahl der Unternehmen vollzieht sich ein solcher Doppelausbau tatsächlich oder zeichnet sich ein solcher ab. Auffällig ist, dass fast alle Betroffenen antworten, dass ein sich abzeichnender oder tatsächlicher Überbau durch die Deutsche Telekom bzw. durch deren Tochterunternehmen GlasfaserPlus erfolgt. Eine weitere Erkenntnis ist, dass unverändert ein betriebs- und volkswirtschaftlich schädlicher Überbau trotz eines bestehenden Open-Access-Angebotes erfolgen kann.
Überdies tragen kommunale Unternehmen zur flächendeckenden Versorgung mit modernem Mobilfunk bei, indem sie den Mobilfunknetzbetreibern und Tower Companies den Anschluss von Mobilfunkantennen an das Glasfasernetz anbieten. Dies ist bei einer übergroßen Mehrheit der kommunalen Unternehmen der Fall. Dazu gesellen sich jene kommunalen Unternehmen, bei denen sich ein solches Angebot in der Planung befindet.
Der VKU hat die Mitgliederumfrage in seiner Sparte Telekommunikation in der Zeit vom 13. Mai bis zum 18. Juni 2025 durchgeführt. Dafür wurden 271 Personen angeschrieben. 62 Personen haben sodann teilgenommen. Dies entspricht einer Teilnahmequote von 22,8 Prozent.