Mobilität im Wandel
Kommunale Mobilitätswende: Fokus auf Infrastruktur und batterieelektrische Antriebe

Die kommunale Mobilitätswende nimmt Fahrt auf: Während sich Wasserstoff zunehmend als wirtschaftlich nicht tragfähig erweist, rückt die batterieelektrische Mobilität in den Fokus. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Ausbau der Ladeinfrastruktur als Grundlage für eine erfolgreiche Transformation kommunaler Fahrzeugflotten.

10.09.25

Im Jahr 2023 hat der VKU eine Umfrage zur Umstellung auf alternative Antriebstechnologien durchgeführt. Ziel war es, einen Überblick darüber zu gewinnen, wie weit die kommunalen Fuhrparks bereits in der Transformation hin zu klimafreundlichen Antrieben fortgeschritten sind und welche Bedeutung Förderprogramme dabei einnehmen. Seitdem hat sich viel bewegt – sowohl technologisch als auch politisch. Die Entwicklungen zeigen deutlich, wohin die Reise geht.

Die Zukunft gehört der Batterie – Wasserstoffmobilität verliert an Boden

Zwei führende Unternehmen der Nutzfahrzeugbranche haben sich in den vergangenen Wochen deutlich von der Wasserstofftechnologie verabschiedet. Geplante Serienproduktionen wurden nicht nur verschoben, sondern teilweise vollständig eingestellt. Als Hauptgründe werden die schleppende Entwicklung der Infrastruktur, hohe Betriebskosten und eine geringe Marktnachfrage genannt.

Diese Entscheidungen senden ein klares Signal: Selbst große Hersteller erkennen, dass Wasserstoff im Straßengüterverkehr keine wirtschaftlich tragfähige Perspektive bietet. Stattdessen setzt sich die batterieelektrische Mobilität zunehmend als bevorzugte Lösung durch – sowohl technologisch als auch ökonomisch. Die Fortschritte bei Ladeinfrastruktur, Reichweite und Betriebskosten machen batterieelektrische Fahrzeuge zur realistischen und nachhaltigen Alternative. Für kommunale Flottenbetreiber bedeutet das eine zunehmende Klarheit bei der Technologieauswahl.

Austausch mit dem Bundesverkehrsminister

Im Rahmen eines offenen Dialogformats lud Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder Vertreterinnen und Vertreter aus Landkreisen, Städten und Gemeinden zu einem persönlichen Kennenlernen ein. Ziel des Treffens war es, die Bedeutung kommunaler Mobilitätsgestaltung hervorzuheben und den Austausch über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen im Verkehrsbereich zu fördern. Herr Feige, Vizepräsident des VKU, nahm aktiv an dem Gespräch teil und brachte die Perspektive der kommunalen Wirtschaft ein.  

Für die kommunale Wirtschaft ergaben sich aus dem Gespräch wichtige Impulse, insbesondere im Hinblick auf die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen. Dabei wurde deutlich, dass die Ladeinfrastruktur – insbesondere das Depotladen – eine entscheidende Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von E-Nutzfahrzeugen darstellt. Gleichzeitig wurde die Unsicherheit durch die vorübergehende Einstellung des Förderprogramms KsNI (Klimaschutz durch nachhaltige Mobilität) thematisiert, das bislang eine zentrale Rolle bei der Finanzierung entsprechender Projekte spielte.

Als zentrales Ergebnis des Austauschs wurde deutlich, dass sich die Bundesregierung künftig verstärkt auf den Ausbau der Infrastruktur konzentrieren wird. Der VKU wird diesen Schwerpunkt ebenfalls aufgreifen und seinen Fokus zunächst auf die infrastrukturellen Rahmenbedingungen legen, um die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mobilitätswende in den Kommunen zu schaffen.