Marktteilnehmer schätzen die Lage verhaltener ein
Im November wurden die Ergebnisse der Befragung zum H2-Marktindex 2025 veröffentlicht (www.h2-marktindex.de). Die Erhebung basiert auf der Arbeit des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) und misst die Entwicklungen beim Wasserstoffhochlauf.
Ergebnisse im Überblick:
- Die Einschätzung zur Entwicklung des Wasserstoffmarktes in Deutschland fällt im Vergleich zum Vorjahr leicht negativer aus. Der H₂-Marktindex liegt aktuell bei 41 von 100 Punkten – ein Rückgang um 3 Punkte gegenüber 2024 (44 Punkte).
- Positiv bewertet wurde der Infrastrukturausbau, der als einziges der vier analysierten Themenfelder einen Zuwachs verzeichnet: 35 Punkte (2024: 31 Punkte).
- Rückläufige Bewertungen zeigen sich beim Innovationsumfeld (2025: 55 Punkte, 2024: 57 Punkte), beim politisch-regulatorischen Rahmen (2025: 38 Punkte, 2024: 41 Punkte) sowie bei der Marktentwicklung (2025: 37 Punkte, 2024: 45 Punkte).
Treiber und Hemmnisse:
- Als wichtigste Treiber des Wasserstoffhochlaufs gelten die politische Zielsetzung (52 %), die Schaffung von Investitionssicherheit (44 %) sowie angebotsseitige Förderprogramme (43 %).
- Die größten Hemmnisse sehen die befragten Stakeholder in den hohen Investitionskosten (52 %), den damit verbundenen Risiken (52 %) und der begrenzten Verfügbarkeit von Wasserstoff (47 %).
Regulatorischer Handlungsbedarf aus Sicht der acht Partner:
National:
- Wasserstoffbeschleunigungsgesetz verabschieden
- Klarheit herstellen rund ums Kraftwerkssicherheitsgesetz
- KWK-Gesetz verlängern
- Gebäudeenergiegesetz novellieren
- Stromkosten senken
- Genehmigungsstandards für Elektrolyseure vereinfachen
- Technologieoffene Regelungen (z. B. GEG & Fauna) treffen
Auf EU-Ebene:
- Treibhausgasbewertung (2023/1185) pragmatisch ausgestalten
- Grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte fördern
- Fördermechanismen geschickt setzen
Hintergrund:
Der H2-Marktindex fasst das aktuelle Stimmungsbild der involvierten Stakeholder über die gesamte Wertschöpfungskette und neuste Daten aus Wirtschaft und Forschung zusammen. Dieses Stimmungsbild wird mit den Ergebnissen des H2-Marktindexes aus den Jahren 2023 und 2024 verglichen. Daraus entsteht eine umfassende Einschätzung der aktuellen Lage des Wasserstoffhochlaufs in Deutschland.
Partner der diesjährigen Befragung:
AGFW (Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.), DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V.), H2Global-Stiftung, VCI (Verband der Chemischen Industrie e. V.), VDA (Verband der Automobilindustrie e. V.), VDMA e. V., VIK (Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e. V.), VKU (Verband kommunaler Unternehmen e. V.)