Zukunft des 6-GHz-Bandes
Glasfaserinternet bis zum Endnutzer: Leistungsstarkes WLAN braucht das 6-GHz-Band
In einer Verbändestellungnahme fordert der VKU die ausschließlich lizenzfreie Nutzung des oberen 6-GHz-Bandes. Nur diese ermöglicht den breiteren Einsatz von zukunftssicherem WLAN, um die volle Leistungsstärke des Glasfaserinternets bis zum Endnutzer zu bringen.
02.09.25
In einer Verbändestellungnahme fordert der VKU die ausschließlich lizenzfreie Nutzung des oberen 6-GHz-Bandes. Nur diese ermöglicht den breiteren Einsatz von zukunftssicherem WLAN, um die volle Leistungsstärke des Glasfaserinternets bis zum Endnutzer zu bringen.
In der Konsultation des Stellungnahmeentwurfes der „Gruppe für Frequenzpolitik“, einem Beratungsgremium der Europäischen Kommission, zur künftigen Nutzung des oberen 6-Gigahertz(GHz)-Bandes setzt sich der VKU zusammen mit dem BREKO und BDEW für die ausschließliche Verwendung des Bereiches von 6425 bis 7125 Megahertz (MHz) für die lizenzfreie Nutzung ein. In ihrer gemeinsamen Stellungnahme weisen die Verbände darauf hin, dass dieser Schritt entscheidend ist, um die Ziele der Digitalstrategie (digitale Dekade) der Kommission zu erreichen, die nicht nur eine flächendeckende Netzabdeckung, sondern auch eine hohe Netzqualität fordern.
Glasfasernetze bieten zuverlässige Hochgeschwindigkeitsverbindungen mit niedriger Latenz. Ihre Vorteile können jedoch nur voll ausgeschöpft werden, wenn sie mit leistungsfähigen drahtlosen lokalen Netzwerken (WLAN) wie Wi-Fi 6E und Wi-Fi 7 in Innenräumen kombiniert werden, die entsprechendes Frequenzspektrum benötigen. Ohne schnelle und stabile drahtlose Konnektivität können die Vorteile von Glasfaseranschlüssen sowie die gegenwärtigen und zukünftigen Bedürfnisse von Endkunden nicht umfassend genutzt werden.
Eine wesentliche technische Voraussetzung für die vollständige Leistungsfähigkeit von Wi-Fi 7 ist die Verfügbarkeit von mindestens einem, idealerweise mehreren zusammenhängenden 320-MHz-Kanälen. Deshalb ist sogar festzuhalten: Nur das vollständige 1200-MHz-Spektrum des 6-GHz-Bands (5925–7125 MHz) bietet ausreichend Bandbreite für solch weite, sich nicht überlappenden Kanäle. Diese sind entscheidend, um die von Wi-Fi 7 versprochenen Multi-Gigabit-Geschwindigkeiten, geringe Latenz und hohe Effizienz zu erreichen.
Mehrere führende Digitalnationen, darunter die USA, Japan, Südkorea und Kanada, haben das gesamte 6-GHz-Band bereits für die lizenzfreie Nutzung freigegeben. Diese Entscheidungen wurden durch die Notwendigkeit getrieben, innovative Anwendungen wie Augmented Reality, Videokonferenzen und hochdichte drahtlose Umgebungen zu unterstützen.
WLAN bietet zudem erhebliche Vorteile in Bezug auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Vergleich zu Mobilfunknetzen. Die Förderung von Wi-Fi durch den Zugang zu lizenzfreiem Spektrum trägt zur Erreichung der Klima- und Umweltziele der EU bei, indem sie den Energieverbrauch digitaler Infrastrukturen reduziert.
Die aus Vertretern der Mitgliedstaaten der Europäischen Union bestehende Gruppe für Frequenzpolitik hatte betreffend ihres Stellungnahmeentwurfes für eine langfristige Vision des oberen 6-GHz-Bandes zur öffentlichen Konsultation eingeladen. In ihrem aktuellen Arbeitsprogramm hat sich die Gruppe darauf verständigt, eine solche Vision zu entwickeln. Dazu gehören auch politische Empfehlungen an die Kommission, wie die künftige Nutzung des oberen 6-GHz-Bandes am besten organisiert werden kann, um auf die Konnektivitätsziele der digitalen Dekade der Kommission einzuzahlen. Im Beschluss der Kommission über die Gründung der Gruppe (2019/C 196/08) ist festgehalten, dass diese die Kommission unter anderem bei strategischen Fragen der Funkfrequenzpolitik berät. Die Frequenzpolitik soll auch Gegenstand des avisierten Digital Networks Act sein. Im Englischen wird die Gruppe als „Radio Spectrum Policy Group“, kurz RSPG, bezeichnet.