VKU-Netzwerk aus Trinkwasserversorgern geehrt
Erfolgreiche Jahresveranstaltung der Netzwerkinitiative Energieeffizienz und Klimaschutz

Am 21.09.2023 fand die 7. Jahresveranstaltung der Netzwerkinitiative unter dem Motto „Unternehmensnetzwerke - Impulsgeber und Begleiter für Energieeffizienz und Klimaschutz“ statt. VKU-Vizepräsident Carsten Liedtke nahm am hochrangigen Eröffnungspodium teil. Auch wurde ein VKU-Netzwerk ausgezeichnet und der VKU moderierte eine Session zur Abwärmenutzung.

25.09.23

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Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke/pflug-fotografie

Für die Veranstaltung im MELIÃ Hotel in Berlin hatten sich 220 Teilnehmende u. a. aus Netzwerkunternehmen, Bundesministerien und Verbänden angemeldet, um gemeinsam einem vielfältigen Programm von Podiumsdiskussionen, Fachsessions und Themeninseln zu folgen. Weitere 200 Teilnehmer streamten die Veranstaltung online. Der VKU war wie in den Vorjahren bei mehreren Programmpunkten aktiv eingebunden. Außerdem wurde mit dem Trinkwasserversorgernetzwerk "GR-EEN VKU Wasser II“ abermals ein VKU-Netzwerk ausgezeichnet.

Der politische Vormittag begann mit einem hochrangig besetzten Eröffnungspodium zu „Energieeffizienz als Fundament einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft“. Nach einer Videobotschaft von Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck sprachen dort Carsten Liedtke, Vizepräsident des VKU und Sprecher des Vorstandes der Stadtwerke Krefeld AG, sowie Vertreter und Vertreterinnen der Bundesregierung und der Wirtschaft. Zur Diskussion standen Themen wie die Komplexität von Förderprogrammen, Energiepreisvolatilität oder auch die Möglichkeiten der Effizienzsteigerung durch Elektrifizierung. Die Diskutanten hoben besonders den Beitrag der Netzwerke zur schnelleren Verbreitung kaufmännisch sinnvoller und in der Praxis bewährter Effizienzmaßnahmen hervor.

Als eines von drei Netzwerken wurde daraufhin das überregionale Branchennetzwerk "GR-EEN VKU Wasser II“ der VKU Landesgruppen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen/Bremen ausgezeichnet. Das bundesweit erste Netzwerk aus Trinkwasserversorgern wurde 2019 gegründet und in diesem Jahr neu aufgelegt. In der ersten Runde tauschten sich die Unternehmen über Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik, Regelenergie, Mitarbeiterschulung und THG-Bilanzierung aus. Im Fokus der zweiten Runde stehen neben der Realisierung weiterer Energieeffizienzpotenziale auch die Nutzung erneuerbarer Energien und die Reduktion von Treibhausgasen. Insgesamt sparten die Netzwerkteilnehmer 1,45 GWh/a Endenergie ein. Das Netzwerk wurde bereits auf den Berliner Energietagen 2023 mit dem Gütesiegel der Arbeitsgemeinschaft der Energieeffizienz-Netzwerke Deutschland e. V. (AGEEN) ausgezeichnet.

Weiterhin richtete der VKU die Fachsession „Netzwerke als Motor für Abwärmeprojekte: Beispiele aus der Netzwerkarbeit“ aus. Hintergrund des Workshops war, dass die Nutzung unvermeidbarer Abwärme bei Industrieprozessen aufgrund von Dekarbonisierungsanforderungen einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Dabei kann die Abwärme im eigenen Unternehmen genutzt oder auch Dritten z. B. zur Beheizung von Gebäuden zur Verfügung gestellt werden. Im Workshop wurde ein Beispiel aus dem bereits abgeschlossenen Netzwerk „Netzwerke Region Kiel“ vorgestellt, bei dem eine Biotechnologiefirma ein nahegelegenes Gewerbe- und Technikzentrum mit klimaneutraler Abwärme versorgt. Erläutert wurde u. a., wie die Netzwerkarbeit dazu beigetragen hat, das Projekt trotz logistischer Schwierigkeiten in Angriff zu nehmen und zum Erfolg zu führen.  In der darauffolgenden Diskussion kristallisierte sich die wirtschaftliche Absicherung der Projekte als eine zentrale Herausforderung heraus; deutlich wurde aber auch das große ökologische Potential solcher Projekte.

Am späten Nachmittag moderierte ein Vertreter der Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung e. V. (ASEW) im VKU e. V. eine gut besuchte Themeninsel zu erfolgreicher Netzwerkarbeit. Die Veranstaltung klang mit Networking und Drinks aus.

Die Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke hilft Unternehmen verschiedener Größen und Branchen, sich in Netzwerken auszutauschen und gemeinsam Energieeffizienz- und Klimaschutzprojekte umzusetzen. Ursprünglich im Jahr 2014 als Energieeffizienznetzwerk-Initiative gestartet, wird sie seit 2021 von einer Koalition aus 21 Wirtschaftsverbänden und Organisationen in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung getragen.

Die Initiative ist eine der erfolgreichsten Aktionen des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz. Aktuell sind über die Initiative insgesamt 389 Netzwerke mit 3.383 Unternehmen oder Unternehmensstandorten registriert, davon 186 in der ersten Phase und 113 in der zweiten. Über den VKU sind insgesamt 29 Netzwerke registriert, davon acht in der zweiten Phase. Im Zeitraum 2021 bis 2025 sollen bundesweit 300 bis 350 neue Netzwerke entstehen. Die Bundesregierung geht davon aus, dass so 9-11 TWh Endenergie bzw. 5-6 Millionen Tonnen THG-Emissionen eingespart werden. Der VKU ist seit Beginn Partner der Initiative und hat auch die bis Ende 2025 laufende Folgevereinbarung mitunterzeichnet.