Nationaler Emissionshandel 2026
EEX erhält den Zuschlag für den Verkauf in der Marktphase
Die EEX hat den Zuschlag erhalten für den Verkauf der nationalen Emissionszertifikate in der Marktphase 2026. Jetzt muss die technische Plattform für die Versteigerungen nach den Vorgaben aus der BEHV aufgebaut werden. Die ersten Auktionen sollen spätestens im Juli 2026 starten. Für den Zugang zu den Auktionen gelten striktere Regeln.
17.10.25
Die EEX hat den Zuschlag erhalten für den Verkauf der nationalen Emissionszertifikate in der Marktphase 2026. Jetzt muss die technische Plattform für die Versteigerungen nach den Vorgaben aus der BEHV aufgebaut werden. Die ersten Auktionen sollen spätestens im Juli 2026 starten. Für den Zugang zu den Auktionen gelten striktere Regeln.

Die Brennstoffemissionshandelsverordnung (BEHV) ist seit dem 16.09.2025 in Kraft. Sie regelt den Verkauf von Zertifikaten im nEHS in der Marktphase 2026 und in den Folgejahren für die Inverkehrbringer, die nicht in den neuen europäischen Emissionshandel (EU-ETS 2) wechseln, der ab 2027 starten soll.
Wie jüngst durch die Deutsche Emissionshandels (DEHSt) bekannt gegeben wurde, hat die EEX den Zuschlag erhalten und kann nun auch für 2026 Zertifikate versteigern oder zum Festpreis verkaufen. Die EEX muss nun die Versteigerungs-Plattform entwickeln und Auktionen nach den Vorgaben in der BEHV anbieten. In den nächsten Schritten muss die DEHSt die Gesamtversteigerungsmenge veröffentlichen. Der Aktionskalender für 2026 muss mindestens zwei Monate vor dem geplanten Start, d.h. bis spätestens 30.42024 veröffentlicht werden. Die ersten Versteigerungen können dann im Juli 2026 starten. Sollte ein früherer Start möglich sein, wird die Börse das vorab bekannt geben. Die Versteigerungen im Jahr 2026 werden an einem Termin pro Woche stattfinden. Die Versteigerungsphase dauert maximal bis Oktober 2026, kann aber aufgrund des Auktionsdesigns, das der VKU in seiner Stellungnahme vehement kritisiert hatte, deutlich früher enden. Entlastend wirkt, dass der VKU sich mit seiner Forderung durchsetzen konnte, die Nachkaufmenge von vier Prozent im Referentenentwurf der BEHV wieder auf zehn Prozent anzuheben – analog zur geltenden Regelung. So können Abweichungen im prognostizierten Bedarf besser ausgeglichen werden.
Während in den Versteigerungen Preise zwischen 55 und 65 €/t erzielt werden können, können in der nachgelagerten Festpreisphase nur teurere Überschussmengen zum Preis von 68 oder Nachkaufmengen für 70 €/t gekauft werden.
Der Zugang zu den Auktionen, die im Gegensatz zu Festpreiszertifikaten dem geregelten Markt und damit strengeren Anforderungen unterliegen, ist nur mit einer Börsenzulassung möglich. Ohne diese bliebe nur der Weg, über einen Intermediär zu beschaffen, der über eine entsprechende Zulassung (z. B. Trianel, Syneco) verfügt. Die Börse hat aktuell angekündigt, als Alternative zur Nutzung eines Intermediärs ein vereinfachtes Zulassungsverfahren (Mitgliedschaft als Direct Clearing Participant – DCP) anzubieten, wenn die Teilnahme nur an den nEHS-Auktionen geplant ist und sonst kein Börsenhandel stattfindet. Die Vereinfachung besteht darin, dass keine Clearing-Bank erforderlich ist. Dadurch sind für die Zulassung weniger Hürden zu nehmen. Als DCP-Teilnehmer gilt ein Kreditlimit (individuelles Positionslimit je Versteigerungstermin). Die Höhe des maximalen Limits („Cap Limit“) richtet sich nach der Risikoklassifizierung des jeweiligen DCP-Teilnehmers, die von der ECC im Rahmen des Zulassungsverfahrens festgelegt wird. Das Positionslimit beträgt dabei höchstens 75 Millionen Euro je Versteigerungstermin.
Festpreiszertifikate können analog zur Regelung in der Festpreisphase auf Vorkasse gekauft werden. Ob eine vereinfachte Zulassung als DCP als Alternative für die Beschaffung über einen Intermediär lohnt, müssen die Stadtwerke für sich bewerten. Eine Börsenzulassung ist aufgrund der Prüfauflagen der Börse und den Rahmenbedingungen, die für den Handel an der Börse allgemein erforderlich sind, teuer und lohnt sich in der Regel nicht für Stadtwerke mit kleinem bis mittlerem Zertifikatebedarf.
Die Börse wird im November 2026 einen Online-Termin anbieten und darin weitere Informationen bereitstellen.