Berlin, 16. Juni 2023. Bereits gestern und heute treffen sich Müllwerkerinnen und Straßenreinigerinnen kommunaler Abfallwirtschaftsbetriebe aus ganz Deutschland bei der Stadtreinigung Hamburg zum dritten Netzwerktreffen des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). Beide Tage dienen dazu, dass sich die Teilnehmerinnen im persönlich Austausch und im direkten Gespräch darüber austauschen, was die Arbeit als „Frau in Orange“ ausmacht. Es gibt viel Raum zum Netzwerken und für frischen Input, unter anderem auch beim abendlichen Barbecue an der Müllverwertung mit Blick auf den Hamburger Hafen.
Patrick Hasenkamp, VKU-Vizepräsident und technischer Betriebsleiter der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (awm), sagt dazu:
„Keine Frage, Netzwerken ist heutzutage in jedem Job unerlässlich, insbesondere auch für Frauen „in Orange“, die in ihrem Betrieb vielleicht noch keine andere Frau im Team haben und sich deswegen mit anderen Frauen, die den gleichen Job machen, austauschen möchten. Dabei setzen kommunale Unternehmen zunehmend auf gemischte Teams oder wollen dies gern in Zukunft tun. Auch bei uns, bei den awm in Münster, arbeiten einige Müllwerkerinnen und wir haben hier ausschließlich gute Erfahrungen gemacht. Unsere Bilanz ist durchweg positiv: So ist in gemischten Teams oft die Stimmung ausgeglichener und der Umgang miteinander aufmerksamer. Das ist bei der Müllabfuhr nicht anders als im Büro oder in oder anderen Arbeitsfeldern.
Wir würden uns freuen, wenn sich noch mehr Frauen für die Jobs in der Abfallwirtschaft begeistern. Klar, die Arbeit ist körperlich fordernder als ein Schreibtisch-Job, viele wissen aber gerade die Bewegung und den Arbeitsplatz an der frischen Luft zu schätzen. Zudem gibt es heutzutage viel technische Unterstützung, die den Müllwerkerinnen und Müllwerkern die Arbeit erleichtert. Davon profitieren Frauen genauso wie Männer. Zudem ist der Job absolut krisensicher und die Bezahlung ist attraktiv und verlässlich nach Tarifvertrag. Übrigens bekommen Frauen - was leider immer noch nicht überall selbstverständlich ist - die gleiche Bezahlung für die gleiche Arbeit wie ihre männlichen Kollegen. Und falls jemand sich einmal weiterentwickeln möchte, bieten kommunale Unternehmen zudem regelmäßige Weiterbildungen an und fördern das lebenslange Lernen.“
An das Netzwerktreffen schließt sich am morgigen Samstag, 17. Juni, der bundesweite „Tag der Müllabfuhr“ an und damit eine weitere Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass das Berufsfeld Müllwerker und Müllwerkerin keine reine Männerdomäne sein muss – und dies auch aus guten Grund nicht sein sollte, wie das Netzwerktreffen „Frauen in Orange“ gezeigt hat.
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 293.000 Beschäftigten wurden 2020 Umsatzerlöse von 123 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 16 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 60 Prozent, Wärme 88 Prozent, Trinkwasser 89 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 76 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 206 Unternehmen investieren pro Jahr über 957 Millionen Euro. Künftig wollen 80 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2022
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