Personalgewinnung in der Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit:
Creativ-Preis-Gewinner kommen 2024 aus Jena, Hamburg, Sinsheim und Warngau 15.05.24

München. Wie schwer es ist, Fachkräfte zu gewinnen, davon können viele Unternehmen landauf, landab jeden Tag ein Lied singen. Grund genug für den Verband kommunaler Unternehmen (VKU), seinen Creativ-Preis der Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit dieses Jahr unter das Motto „Kreative Ideen für Personalgewinnung in der Entsorgungswirtschaft“ zu stellen. VKU-Mitgliedsunternehmen der Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit waren dazu aufgerufen, ihre Ideen und Maßnahmen einzureichen, wie sie Azubis, Experten für IT- und Ingenieurbereich, aber auch Fahrerinnen und Fahrer oder Personal für Müllabfuhr und Straßenreinigung für sich begeistern. Heute wurden im Rahmen der IFAT, der Weltleitmesse der Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft (13. bis 17. Mai 2024), in München die Preisträger des Wettbewerbs bekannt gegeben: Die mit jeweils 1.500 Euro dotierten Preise gehen nach Jena, Hamburg, Sinsheim und Warngau.

Sieger in der Kategorie Unternehmen mit bis zu 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: VIVO Kommunalunternehmen, Warngau (Bayern):

Der Jury hat hier der kreative Ansatz mit eigenen Mitarbeitern als Testimonials besonders gefallen. Im Vergleich zu anderen Einreichungen in der Gruppe fiel diese Bewerbung auf wegen der hohen Authentizität in den Mitarbeitervideos - ein besonders lösungsorientierter und sehr gut nachahmbarer Ansatz, auch die Kombination von gut gemachtem Videomaterial und technischer Unterstützung (über ein Funnel und einfache Bewerbung über Web) hat überzeugt.

Sieger in der Kategorie der Unternehmen mit bis zu 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: AVR Kommunal AöR, Sinsheim (Baden-Württemberg):

Für die Suche nach einem Kfz-Mechatroniker mithilfe eines perspective funnels wurde eine Recruitungkampagne im Social Media Bereich (facebook, Instagram) direkt an die Zielgruppe ausgespielt. Überzeugt hat die Jury v.a. die schnelle Art des „Kennenlernens“, der zielgruppengerechte Einsatz über soziale Medien, die Adaptierbarkeit und der Erfolg mit besetzten Vakanzen. Der Aufwand für Unternehmen und Bewerbende ist insgesamt gering und man kommt schnell „zur Sache“: Der Recruitingprozess dauert 60 Sekunden und funktioniert zunächst ohne Lebenslauf, hat also kaum Barrieren und zeigt ein modernes und innovatives Unternehmen. Das eingesetzte Format wird der gesunkenen Aufmerksamkeitsspanne im Social Media-Bereich gerecht.

Sieger in der Kategorie der Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: Stadtreinigung Hamburg:

Mit einer Agentur hat die SR Hamburg einen sogenannten Matchday zur Rekrutierung von Frauen in gewerblichen Arbeitsfeldern entwickelt. An dem „Matchday“ konnten Frauen berufstypische Tätigkeiten ausprobieren und ein Job-Speed-Dating machen. Das Ergebnis: 66 Prozent der 240 Teilnehmerinnen haben sich für einen Job beworben, 54 Frauen wurden eingestellt. Der Matchday überzeugte die Jury durch seine authentischen Protagonistinnen, die überzeugend die Freude am Job vermitteln. Und: Die Aktion ist mit einfachen Mitteln nachahmbar.

Sonderpreis: Kommunalservice Jena (Thüringen):

Credo des KS Jena ist es, Dienstleister für die gesamte Stadtgesellschaft zu sein – dazu gehört auch die Erkenntnis, dass Wiederverwertung und Recycling längst ein gesamtgesellschaftlich getragener Anspruch an das Selbstverständnis der Bürgerinnen und Bürger Jenas sind – genauso wie auch Integration und Inklusion. Daher hat der KSJ mit dem erweiterten Angebot zum Tausch von wiederverwendbaren Bedarfsgegenständen, dem „Tauschhaus 2.0“, ein weiteres Pilotprojekt der Personalgewinnung gestartet. Menschen mit Handicap sind nicht nur Teil der Belegschaft, sondern verantworten in Service, Gärtnerei oder Elektroschrott ein Leistungsangebot, das sich durch konventionelle Personalgewinnung schwierig besetzen lässt. Mittlerweile sind dort zwölf Kolleginnen und Kollegen mit Handicap innerhalb der Belegschaft selbstständig tätig. Diese Maßnahme zur Anwerbung von Menschen mit Handicap hat die Jury überzeugt als sehr nachahmenswerte Maßnahme, die auch von anderen Betrieben gut adaptierbar ist und mittlerweile schon in die dritte Runde geht.

Im übrigen können Sie auf dieser Seite eine Broschüre mit weiteren Best-Practice-Beispielen einsehen, die eingereicht wurden.

Hintergrund Creativ-Preis 2024

Alle zwei Jahre schreibt der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) unter seinen Mitgliedsunternehmen der Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit den Creativ-Preis aus. In diesem Jahr ging es unter dem Motto „Kreative Ideen für Personalgewinnung in der Entsorgungswirtschaft“ um das Thema Recruiting, das alle Unternehmen – ob in Stadt oder auf dem Land, ob groß oder klein, umtreibt. Für das Motto „Kreative Ideen für Personalgewinnung in der Entsorgungswirtschaft“ war von den Bewerbern gefragt, mit welchen Ideen und Maßnahmen das jeweilige Unternehmen Azubis, Experten für IT- und Ingenieurbereich, aber auch Fahrerinnen und Fahrer oder Personal für Müllabfuhr und Straßenreinigung sucht. Eine kleine Expertengruppe von Mitgliedern des Fachausschusses „Personal“ hat die Jury, die traditionell aus Mitgliedern des Fachausschuss Unternehmenskommunikation besteht, mit ihrer Expertise aus der Recruiting-Praxis unterstützt.

Die Besonderheiten in diesem Jahr: Ein Fokus lag diesmal auf niedrigschwelligen Aktionen, mit denen die Unternehmen die verschiedenen Zielgruppen ansprechen, um so insbesondere auch kleinere Unternehmen, die über keine große HR- oder Kommunikationsabteilung verfügen, für eine Bewerbung zu gewinnen. Zudem gab es einen Sonderpreis für ein ganz besonderes Projekt. Die Preise sind mit jeweils 1.500 Euro dotiert.

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.550 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 300.000 Beschäftigten wurden 2021 Umsatzerlöse von 141 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 60 Prozent, Wärme 88 Prozent, Trinkwasser 89 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 206 Unternehmen investieren pro Jahr über 822 Millionen Euro. Künftig wollen 80 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2023
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