Berliner Energietage: BEE und VKU zu kommunaler Wärmeplanung 04.05.22

Gemeinsame Veranstaltung von BEE und VKU auf den Berliner Energietagen 2022

Kommunale Wärmeplanung als Schlüsselinstrument für die Wärmwende

Berlin, 04.05.2022. Die Bundesregierung plant die flächendeckende Einführung der Kommunalen Wärmeplanung. Hierzu soll gemeinsam mit den Bundesländern ein gesetzlicher Orientierungsrahmen geschaffen werden. Doch auch auf Ebene der Länder gibt es zahlreiche Initiativen – so etwa in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Hessen. Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) und der Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) haben daher auf ihrer nunmehr siebten gemeinsamen Veranstaltung auf den Berlin Energietragen 2022 mit Experten über die Chancen und Herausforderungen der Kommunalen Wärmeplanung diskutiert.

Den ersten Impuls gab dabei Robert Riechel (Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH), der zunächst den wissenschaftlichen Diskussionsstand sowie weiteren Handlungs- und Forschungsbedarf aufzeigte. Er unterstrich zudem die Notwendigkeit, die Wärmeplanung im Zuge der wärmepolitischen Debatte stärker in den Fokus zu nehmen. Gleichzeitig wies er auf den weiteren Forschungsbedarf in Hinblick auf die Vielfalt möglicher Aufgaben, die konkrete Ausgestaltung in der Praxis sowie auch bei den erforderlichen Rahmenbedingungen hin.

Anschließend wurden ausgewählte Praxisbeispiele durch Vertreter der Stadtwerke München GmbH sowie der Stadt Heidelberg vorgestellt. Dabei wurden auf Basis der konkreten Erfahrungen vor Ort u.a. Herausforderungen bei der Durchführung der Wärmeplanung an und Politikempfehlungen für eine flächendeckende Einführung ausgesprochen.

Im Zentrum der Veranstaltung stand der „Verbände-Talk“, an dem Christian Maaß, Leiter der Abteilung II (Wärme, Wasserstoff, Effizienz) im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Martin Bendig, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, BEE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm und VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing teilnahmen.

In der Diskussion herrschte Einigkeit darüber, dass planerische Ansätze im Zuge der Wärmewende spürbar gestärkt werden sollten: „Die Wärmeplanung ist ein relativ neues politisches Instrument, für welches Akzeptanz geschaffen werden muss. Daher ist für eine flächendeckende Einführung entscheidend, dass die Rahmenbedingungen erheblich verbessert werden. Dazu gehört etwa eine umfassende Finanzierung und attraktive Beratungsangebote “, unterstrich VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing. Neben der planerischen Tätigkeit müssten gleichzeitig die Investitionsbedingungen für den Umbau der unterschiedlichen Versorgungsinfrastrukturen vor Ort verbessert und die Technologieoffenheit vor Ort gewahrt werden.

„Angesichts der globalen Preiskrise der fossilen Energiewirtschaft gilt es Tempo zu machen. Die zügige Dekarbonisierung im Bereich der Wärme ist heute auch eine soziale Aufgabe. Die Implementierung der Erneuerbaren Energien in vorhandene Infrastrukturen wird dafür entscheidend. Die Potenziale bei Solarenergie, erneuerbarer KWK und Geothermie im urbanen Raum sind hoch“, so Wolfram Axthelm, Geschäftsführer im Bundesverband Erneuerbare Energie.

Abschließend hoben Liebing und Axthelm den Wert des direkten Austausches hervor: Erstmals seit 2019 fanden die Berliner Energietrage zumindest in Teilen wieder als Präsenzveranstaltung statt. Der direkte Austausch sowie die persönlichen Diskussionen am Rande seien unverzichtbar. Beide sprachen Ihre Hoffnung aus, dass der politische Diskurs nun wieder verstärkt in physischen Terminen erfolgen könnte.

 

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 283.000 Beschäftigten wurden 2019 Umsatzerlöse von 123 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 13 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Gas 67 Prozent, Trinkwasser 91 Prozent, Wärme 79 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 203 Unternehmen investieren pro Jahr über 700 Millionen Euro. Beim Breitbandausbau setzen 92 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude. Wir halten Deutschland am Laufen – klimaneutral, leistungsstark, lebenswert. Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: 2030plus.vku.de.