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Am 18.09.2025 trafen sich 55 Gäste aus der Landespolitik, kommunalen Unternehmen, der Wissenschaft und Wirtschaft zum traditionellen Sommertreffen der Landesgruppe Nord. Unter der Überschrift „Kommunale Zukunft gestalten – Mittel, Ideen und Köpfe für nachhaltigen Erfolg“ widmet das Tagungsprogramm sich den folgenden Fragen: Wie können wir die Transformation finanzieren? Welche neuen Ideen helfen kommunalen Unternehmen in herausfordernden Zeiten? Wie gelingt es kommunalen Unternehmen, geeignetes Personal zu finden und zu binden?
Mittel
„Die Themen, die wir heute diskutieren, werden uns noch länger als eine Dekade beschäftigen“, so Joschka Knuth, Staatssekretär im Energieministerium des Landes Schleswig-Holstein in seiner Ansprache. Wichtig sei daher, sich objektiv mit dem Status Quo auseinanderzusetzen, beispielsweise mithilfe der Daten des Energiewendemonitorings. Damit die Transformation finanziert werden kann, lasse die Landesregierung neben den bestehenden Finanzierungsinstrumenten einen Energiewendefonds prüfen und greife somit den Branchenvorschlag auf. „Die Energiewende ist für unser Land eine große Chance. Aber sie ist auch eine große Herausforderung, weil insbesondere kommunale Unternehmen die notwendigen Investitionen stemmen müssen“, so Knuth.
Raik Gütschow (Empicon Energy Finance GmbH) und Stefan Gustke (DKB) pflichten Knuth bei. „Die vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit gehen immensen Finanzierungsbedarfen einher“, so die beiden Finanzexperten. „Um diese gewaltigen Summen zu stemmen, können starke Partner mit Finanzkraft und Know How eingebunden werden.“ Ein Beispiel hierfür seien Kooperationsmodelle mit institutionellen Investoren, wie Versorgungswerken oder Pensionskassen. Die bundesweite Förderkulisse orientiere sich zwar aktuell neu, eine Langfristigkeit sei aber erwartbar. 
Ideen
Wie die Kommunalwirtschaft mit innovativen Ansätzen der spartenübergreifenden Zusammenarbeit nachhaltig erfolgreich sein kann, ist Gegenstand der nächsten beiden Vorträge. Robert Roß, Projektingenieur und Energiemanagementbeauftragter bei den Stadtwerken Norderstedt, präsentiert anhand konkreter Beispiele die Erfolgsfaktoren für den Ausbau kommunaler Rechenzentren. Anschließend stellt Mathias Behrens die nonoxx pro GmbH vor, die als eine Kooperation der Stadtwerke Neumünster und Pohl entstanden ist und sich auf Ladeinfrastrukturlösungen spezialisiert hat. Das Konzept von nonoxx ist, von der Hardware über innovative Speicherlösungen bis zur Abrechnung alles aus einer Hand anzubieten.
Köpfe
Wie unverzichtbar innovative Ideen auch bei der Personalgewinnung sind, weiß Eric Keil, Bereichsleiter Personal, Organisation, Finanzen im VKU: „Anzeigen im Amtsblatt sind heutzutage nicht mehr geeignet, um die Mitarbeitende zu rekrutieren. Neuen Medien kommt eine zunehmende Bedeutung zu und kreative Lösungen sind gefragt.“ Keil stellt Netzwerke des Verbands vor, die dabei helfen, Talente zu gewinnen und Mitarbeiter zu binden. Ein Beispiel hierfür ist Kommunal Kann. Die Berufsvideos der Initiative, in denen der Youtuber Marvin Wildhage in verschiedenen VKU-Unternehmen zum Praktikum antritt, erreichen Millionen von Klickzahlen. „Manche Unternehmen berichteten uns, dass junge Kollegen erst durch die Videos inspiriert wurden, einen kommunalwirtschaftlichen Beruf zu ergreifen“, erzählt Keil. VKU-Mitglieder, die noch nicht Teil von Kommunal Kann sind, können sich hier registrieren. Eine Übersicht der VKU-Netzwerke rund um Personalfragen finden Sie hier.
 
                        
                    
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Im Anschluss an das Tagungsprogramm steht bei typisch Hamburger Schietwetter bei einer Barkassenfahrt in die Hafencity die Vernetzung im Mittelpunkt. 
Beim gemeinsamen Abenddinner lassen wir das Sommertreffen des VKU Nord ausklingen. Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des VKU, eröffnet das Dinner und hebt die Bedeutung der kommunalen Daseinsvorsorge vor Ort hervor. In der anschließenden Dinnerspeech beleuchtet Prof. Dr. Harald Heinrichs, Experte für Nachhaltigkeit und Politik der Universität Lüneburg, die Tagungsthemen aus einer wissenschaftlichen Perspektive. „Globale Herausforderungen schlagen sich lokal nieder und müssen von kommunalen Unternehmen vor Ort bearbeitet werden.“ Um nachhaltig handeln zu können, müsse man nun neue Wege beschreiten, ist er sich sicher. Neue Bürokratie sei aber nur dann angemessen, wenn sie auch Wirkung entfalte.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Gästen, Vortragenden und Diskutierenden. Unser besonderer Dank gilt unserem Gastgeber, Michael Prinz und den Hamburger Energiewerken sowie den Stadtwerken Neumünster für Ihre freundliche Unterstützung.
 
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Staatssekretär Knuth, © VKU Nord
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Ausstellung im Veranstaltungsraum, WasserForum der Stiftung Wasserkunst; © VKU Nord
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Robert Roß (Stadtwerke Norderstedt); © VKU Nord
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Eric Keil, Bereichsleiter Personal, Organisation, Finanzen im VKU; © VKU Nord
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Blick auf die Elbe bei der Barkassenfahrt; © VKU Nord
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Prof. Dr. Harald Heinrichs; © VKU Nord
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Gäste beim gemeinsamen Abendessen; © VKU Nord