33. Osnabrücker Wasserfachtagung : Wasserwirtschaft im digitalen Zeitalter – Herausforderungen durch Cyberkriminalität und neue gesetzliche Pflichten 16.09.25

Karsten Specht, Daniel Waschow, Marc Lahmann

Am 16.09.25 fand die 33. Osnabrücker Wasserfachtagung der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen wie jedes Jahr im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der Deutschen Bundesstiftung Umwelt statt. Es handelt sich hierbei um ein historisch gewachsenes Gemeinschaftsprojekt mit den Stadtwerken Osnabrück und unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Ministers für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Herrn Christian Meyer.

Felix Gruber (DBU) eröffnete mit einem Grußwort, gefolgt von Daniel Waschow von den Stadtwerken Osnabrück. Waschow sprach bereits zu Beginn ein zentrales Thema an, das sich durch die gesamte Veranstaltung zog: die hohen Investitionen, die in den nächsten Jahren in der Wasserwirtschaft anstehen. Er betonte, dass die konstant hohe Wasserqualität und Versorgungssicherheit keine Schlagzeilen macht, jedoch die Gefahr bestehe, dass die Branche dann wieder in den öffentlichen Fokus rücke, wenn Gebührensteigerungen verkündet werden.

Marcel Fälsch (VKU e.V.) unterlegte dies mit konkreten Zahlen: Bis 2045 sind 800 Milliarden Euro Investitionen in die Wasser- und Abwasserinfrastruktur in Deutschland notwendig. Ein Anstieg der Entgelte ist unausweichlich, wenn Versorgungssicherheit und Qualität auf dem aktuellen Niveau bleiben sollen. Er forderte eine verlässliche, legislaturübergreifende Politik und eine gute Kommunikation, um Akzeptanz für steigende Gebühren zu schaffen.

Karsten Specht (OOWV und VKU-Vizepräsident) gab einen umfassenden Überblick über die Herausforderungen der Wasserwirtschaft in Niedersachsen. Er thematisierte Spitzenbedarfe, Nutzungskonflikte, umfassende Infrastrukturprojekte und hohe Investitionssummen. Zudem kritisierte er, dass das Thema Siedlungswasser in der aktuellen Landespolitik zu wenig Beachtung findet.

Wolf Buchholz (VKU) hob die Bedeutung von Resilienz in Krisenzeiten hervor und erläuterte die neuen Pflichten, die durch die EU-Richtlinien NIS 2 und KRITIS auf die Wasserwirtschaft zukommen.

Alexander Wolf vom Landeskriminalamt Niedersachsen gab einen Überblick über die aktuelle Bedrohungslage und machte deutlich, dass die Polizei auch im Bereich Cybercrime zunehmend gefragt ist. Konstantin Schauerte (AWARE7 GmbH) stützte diese Aussagen mit einer sehr eindrucksvollen Live-Simulation eines Cyberangriffs auf ein Logistikunternehmen.

Anschließend berichtete Thomas Dunse (Trinkwasserverbandes Stader Land) über den Ablauf und die Lehren einer Cyberattacke in seinem Unternehmen.

Zum Abschluss erläuterte Christof Mainz (BMUV) die Umsetzung der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie. In der abschließenden Diskussion wurde unter anderem deutlich, dass die vierte Reinigungsstufe ohne den Erhalt der Herstellerverantwortung nicht tragbar ist.

Das Schlusswort wurde an Karsten Specht übergeben, der zusammenfassend feststellte, dass bei der Tagung wieder einmal deutlich wurde, dass die Sicherstellung der Daseinsvorsorge an Komplexität kaum zu überbieten ist.

Die VKU Landesgruppe Niedersachsen dankt allen Referierenden für ihre Beiträge und den Teilnehmenden.