Die Eröffnung des Energieforums hat in diesem Jahr Staatsminister Hubert Aiwanger übernommen. Unter anderem betonte er die Bedeutung des Zusammenspiels verschiedener Energiequellen und -träger. Auch die Kooperation über Sektoren hinweg und über gesellschaftliche Gruppen müsse Teil der Energiewende sein. Bayern wolle dabei die Kommunen insbesondere bei der kommunalen Wärmewende flankieren. Die bereits bestehenden Energiekonzepte seien zahlenmäßig bundesweit herausragend und eine gute Grundlage. Zu kritisieren ist, dass der Staatsminister einzelne Technologien wie die Wärmepumpe im Widerspruch zur Sanierung von Gebäuden darstellt. Vielmehr ist festzustellen, dass effiziente Gebäude unabhängig von ihrer Versorgung eine Grundlage der Energiewende sind.
Mit Blick auf die kommunale Planungshoheit hat Herr Braun unter anderem dies herausgestellt. Er zeigte in seinem Vortrag „Wieviel verbleibende Planungshoheit steckt in einer Gigawattstunde Wärme“ auf, wie Kommunen jenseits der Fragen von Privilegierungen regenerativer Erzeugung auf ihrem Gemeindegebiet selbst zur Minimierung nötiger Energiegewinnungen beitragen können. Dabei steht gemäß des „Energiedreisprungs“ des Bayerischen Energieatlas aus Einsparung, Effizienz und erneuerbaren Energien die Einsparung durch Sanierungen an erster Stelle. Doch auch die Wahl der Energiequellen für eine Gigawattstunde Wärme ist entscheidend: So bedürfen Geothermie, Wärmepumpe, Solarthermie, grüner Wasserstoff, Biogas und Holz in absteigender Reihenfolge zwischen 200 m² und bis zu 50-60 ha Fläche pro Jahr. Es liegt also an Ressourcen und Entscheidungen vor Ort, ob die eigene kommunale Planungshoheit mit viel oder wenig Energieflächen koordiniert werden muss. Wo das südbayerische Molassebecken die Förderung von 30 kWh Wärme mit einer Kilowattstunde Strom erlaubt, entscheidet sich im Übrigen auch die Planungshoheit in ganz Europa für Strommengen. Würde diese Region auf Wasserstoff setzen, wären für dieselben 30 kWh stattdessen rund 48 kWh Strom nötig. Fast ein Faktor 50. Dieser entspricht in der Folge auch einer Menge mehr PV Anlagen, Windrädern, BHKWs, Netzanschlüsse und Moderationsverfahren bei Akzeptanzkonflikten, usw.. Es zeigt sich somit mit der einschlägigen Planung zugleich ein Personalthema bei Genehmigungen, Beratungen, etc.. Fazit Herrn Brauns ist, dass jede Kommune gut beraten ist, neben dem Blick nach München und Berlin oder Brüssel, vor allem die eigenen Optionen gründlich abzuwägen. Den Teilnehmer:innn des Energieforums stehen die meisten Vorträge auf den Seiten der Gemeindezeitung zum Abruf offen.
Das Energieforum ist jedes Jahr ein guter Ort des Austausches zwischen Fachfirmen, Energieversorgern und Kommunen. Vertreten waren auch verschiedenen Ämter, der Bayerische Gemeindetag, eine Reihe kommunaler Unternehmen und der VBEW mit spannenden Vorträgen.