Machen Sie mit beim Leitungswasserfreundlichen Mainradweg!

22.02.24

Knapper werdende Ressourcen, Nutzungskonflikte sowie häufigere und extremere Hitze- und Dürrephasen sorgen dafür, dass Wasser und seine Verwendung mehr Aufmerksamkeit erfahren. Gleichzeitig gelingen notwendige Vorhaben für die Sicherung der öffentlichen Wasserversorgung wie die Vergrößerung von Schutzgebieten, der Schutz des Landschaftswasserhaushalts oder ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser nur mit ausreichend gesellschaftlichem Rückhalt. Allen muss bewusst sein: Wasser hat einen Wert. Seine Verfügbarkeit ist keine Selbstverständlichkeit.  

Wir laden Sie ein, mit „a tip: tap“ entlang des leitungswasserfreundlichen Mainradwegs Trinkwasser im öffentlichen Raum zu fördern und über das Wasser und seinen Schutz zu informieren. Mehr Informationen zum Vorhaben bekommen Sie beim von "a tip: tap" organisierten Online-Projektauftakt am 27. Februar , zu dem wir Sie herzlich einladen.  Sie können Sich über die Webseite von “a tip: tap” anmelden.

Wer vorher schon mehr wissen möchte, findet zusätzliche Informationen in unserem Gespräch mit Dominik Lanzl von “a tip: tap”.  

Was ist ein leitungswasserfreundlicher Radweg und was sind eure Pläne entlang des Mains?  

Dominik Lanzl: Ein leitungswasserfreundlicher Radweg ist eigentlich ein radfahrer:innenfreundlicher Radweg, weil diese sich entlang der Strecke immer wieder frisches, kostenloses Trinkwasser abfüllen können. Dies mag entweder über öffentliche Trinkbrunnen, wie man sie zuhauf z.B. aus Italien kennt, oder durch sog. Refill-Stationen gewährleistet werden. Refill-Stationen sind Geschäfte oder Einrichtungen (Apotheken, Bäckereien, Rathäuser, ...), die durch einen blauen Sticker zu erkennen geben, dass man hier mit der eigenen Flasche ohne Vorbehalte nach Leitungswasser fragen kann und dieses auch bekommt. Wichtig ist, dass alle diese Trink-Orte auch leicht auffindbar gemacht werden. 

Wir wollen entlang des Mains mit vielen Partnern zusammenarbeiten, um neue Refill-Stationen zu werben, Trinkbrunnen sichtbar zu machen oder sogar neue zu initiieren. Dafür stehen wir auch beratend und kommunikativ zur Seite. Unsere Vision ist es, in Zukunft einmal spätestens alle 10 km eine Möglichkeit zu haben, seine Trinkflasche mit Leitungswasser aufzufüllen! 

Wie trägt der leitungswasserfreundliche Mainradweg zur Klimaresilienz in der Region bei?  

Dominik Lanzl: Der Klimawandel sorgt dafür, dass es immer mehr Hitzetage gibt, welche für Menschen allgemein, aber vor allem für vulnerable Gruppen, gefährlich werden können. Eine Möglichkeit, dem zu begegnen, ist, den öffentlichen Zugang zu Trinkwasser zu verbessern, um zu gewährleisten, dass alle genug zu trinken haben. Ein wichtiger Bestandteil des Projekts ist aber auch die Bewusstseinsbildung, dass unser gutes Trinkwasser ein hohes Gut darstellt, welches es zu schützen gilt, zum einen durch Wasser sparen, zum anderen durch die Vermeidung von Schadstoffeinträgen ins Grundwasser. Vor allem auch in den trockenen Regionen Frankens ist ein bewusster Umgang mit der Ressource Trinkwasser unerlässlich. Wir freuen uns, hier im Rahmen der ARSINOE Fallstudie am Main unsere Projektidee umsetzen zu können. 

Wie kann man den leitungswasserfreundlichen Mainradweg mitgestalten?  

Dominik Lanzl:  Beteiligen können sich ganz unterschiedliche Akteur:innen: Wasserversorger und Kommunen können sich u.a. für mehr Trinkbrunnen einsetzen und mit uns Öffentlichkeitsarbeit betreiben, Tourismusorganisationen können Besucher*innen auf Trink-Orte und die gute Trinkwasser-Qualität vor Ort aufmerksam machen und unser Infomaterial nutzen, Vereine und andere Organisationen können uns z.B. bei der Suche nach neuen Refill-Stationen unterstützen. Alle Akteur*innen vor Ort unterstützen wir auch mit Know-how in Form von Online-Seminaren zum Trinkbrunnenbau und dem Thema Refill. Grundsätzlich freuen wir uns über alle, die Kontakt zu uns aufnehmen oder uns nützliche Anlaufstellen nennen! 

Warum sollte man beim Projekt mitmachen?  

Dominik Lanzl: Zum einen ist das Thema Trinkwasser ein schönes, niedrigschwelliges Thema, mit dem jede und jeder leicht in Kontakt mit der Nachhaltigkeits-Idee kommen kann. Zudem ist Trinkwasser von den Vereinten Nationen als ein Menschenrecht anerkannt, für das man sich im Projekt mit einsetzen kann. Zuverlässiger Zugang zu Trinkwasser sorgt für mehr Aufenthaltsqualität, Gesundheitsprävention und einen nachhaltigeren Tourismus. Jeder Liter getrunkenes Wasser aus der Leitung spart unnötige CO2-Emissionen und Verpackungsmüll ein. Aber auch konkrete Vorteile gibt es: Im Laufe des Projekts werden verschiedenes Material entstehen und Aktionen durchgeführt, von denen man vor Ort profitieren kann. 

Wo gibt es mehr Informationen zum leitungswasserfreundlichen Mainradweg?  

Dominik Lanzl:  Die findet man auf unserer Webseite oder man kontaktiert mich direkt via dominik(at)atiptap(dot)org und wir unterhalten uns über das Projekt. Wer sich über das Vorläufer-Projekt mit der Ruhr Tourismus GmbH und die Idee eines leitungswasserfreundlichen Radwegs informieren will, kann auf der Webseite des leitungswasserfreundlichen Ruhrtal-Radweg vorbeischauen. Mehr Informationen zu Refill-Stationen findet man schlussendlich hier.

Die VKU-Landesgruppe Bayern ist Teil des unter Horizon 2020 geförderten Projekts ARSINOE (Grant Agreement: 101037424). Das Projekt ist eines von 90 Projekten für die Umsetzung des European Green Deal und wird mit über 15 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert. Im Rahmen des Projekts untersuchen 41 Projektpartner aus ganz Europa vier Jahre lang, wie die Anpassung an den Klimawandel in verschiedenen europäischen Regionen gelingen kann. Dabei liegt der Fokus auf Systemlösungen und innovativen Ansätzen, die auf andere Regionen übertragen und dort nutzbar gemacht werden können. So trägt das Projekt zur Umsetzung des European Green Deal bei und steigert die Resilienz im Klimawandel.