Kompaktstudie zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität kommunaler Arbeitgeber veröffentlicht 03.11.20

Stuttgart, 02. November 2020. Die Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) hat zusammen mit dem Lehrstuhl für Public Management & Public Policy an der Zeppelin Universität Friedrichshafen die Kompaktstudie „Steigerung der Arbeitsgeberattraktivität kommunaler Arbeitgeber“ (StArk) veröffentlicht. Die Kompaktstudie leistet einen wertvollen Beitrag für eine datenbasierte Personalgewinnung, bietet einen kompakten Auszug einiger Befunde und Handlungsoptionen, und adressiert eine der größten Herausforderung für kommunale Arbeitgeber in den kommenden Jahren.

Personalgewinnung ist für kommunale Arbeitgeber eine neuralgische Aufgabe: In den kommenden zehn Jahren werden nach Schätzungen der Beratungsagenturen McKinsey und PWC zufolge bis zu 50 Prozent des Personals im öffentlichen Dienst in den Ruhestand gehen. Dies betrifft alle Ebenen in der Verwaltung und den öffentlichen Unternehmen. Für die kommunalen Arbeitgeber ist das Gewinnen und Binden qualifizierter Menschen in der Folge eine Zukunftsfrage. Der Lehrstuhl für Public Management & Public Policy von Prof. Dr. Ulf Papenfuß an der Zeppelin Universität Friedrichshafen hat in seiner Studie für die VKU-Landesgruppe Baden-Württemberg für beteiligte Mitgliedsunternehmen untersucht, wie insbesondere junge Menschen in sozialen Netzwerken für eine Arbeit bei kommunalen Arbeitgebern begeistert werden können.

Im Rahmen des zweijährigen StArk-Forschungsprojekts wurden acht Feldexperimente mit kommunalen Arbeitgebern durchgeführt, die insgesamt über 330.000 Menschen in den sozialen Netzwerken erreicht haben. Als ein Befund kann festgehalten werden, dass für kommunale Arbeitgeber eine datenbasierte, individuelle Analyse von Arbeitgeber-Werteversprechen für den regionalen Arbeitsmarkt erforderlich und nützlich ist. Die Studie zeigt, dass Arbeitgeber-Werteversprechen wie eine sinnstiftende Tätigkeit oder Arbeitsplatzsicherheit nicht universal wirksam sind wie bislang häufig angenommen. Die Feldexperimente machen deutlich: Es gibt nicht den einen Arbeitsmarkt. Kommunale Arbeitgeber müssen ihre Personalgewinnung stärker zielgruppenorientiert und mit Blick auf den örtlichen Wettbewerb ausdifferenzieren, insbesondere auch um mehr Frauen zu gewinnen und die Diversität zu fördern.

Mit dem Blick nach vorne skizziert die Studie die Potenziale einer integrierten Personalgewinnung im „Konzern Kommune“: Die Personalgewinnung könnte für die gesamte Kommune kohärent und aufeinander abgestimmt werden. Kommunalverwaltung und kommunale Unternehmen können hier gemeinsam bedeutende Synergien heben.

„Die Gewinnung von qualifiziertem und motiviertem Personal für kommunale Arbeitgeber ist ein Schlüsselfaktor für die Zukunft der Demokratie “, betonen die Studienautoren Prof. Dr. Ulf Papenfuß und Florian Keppeler von der Zeppelin Universität. „Aus übergreifender Perspektive ist es im internationalen Vergleich erforderlich, auch die Forschung und Lehre zum öffentlichen Sektor an Universitäten in Deutschland weiter zu stärken. Für die Zukunftsfähigkeit des demokratischen Gemeinwesens ist es von vitaler Bedeutung, dass Studierende an Universitäten etwas über die Karrieremöglichkeiten und Herausforderungen kommunaler Arbeitgeber erfahren können.“

„Den kommunalen Arbeitgebern und insbesondere den Mitgliedern unserer VKU-Landesgruppe ist die Dringlichkeit einer zukunftsfesten Personalgewinnung bewusst und viel ist hier schon unternommen worden. Mit der nun vorliegenden Studie gehen wir einen bedeutenden Schritt weiter in Richtung eines datenbasierten Personalmanagements in der Kommunalwirtschaft. Die Studie hilft dabei, die vielen guten Gründe, einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz bei einem kommunalen Arbeitgeber zu wählen, in den Vordergrund zu rücken“, so Klaus Eder, Geschäftsführer der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm und Vorsitzender der VKU-Landesgruppe Baden-Württemberg.

Die Kompaktstudie kann unter folgendem Link kostenlos heruntergeladen werden: https://www.vku.de/verband/struktur/vku-in-den-laendern/baden-wuerttemberg/publikationen/kompaktstudie-arbeitgeberattraktivitaet/

 

In Baden-Württemberg sind 205 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in Baden-Württemberg leisten jährlich Investitionen in Höhe von knapp 1,5 Milliarden Euro, erwirtschaften einen Umsatz von knapp 14 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für knapp 33.000 Beschäftigte.

Schlagworte