Bürokratieabbau
EU-Parlament positioniert sich zum Nachhaltigkeitsberichtserstattung-Omnibus

Nach der fehlgeschlagenen Abstimmung im Oktober, hat sich das Europäische Parlament nun auf eine Verhandlungsposition beim ersten Omnibus geeinigt. Demnach sollen Schwellenwerte der CSRD und CSDDD erhöht, sowie weitere Anpassungen in den Bereichen der Taxonomie und Finanzregulierung angestrebt werden.

01.12.25

Das Europäische Parlament hat sich zum sogenannten Omnibus im Bereich Nachhaltigkeitsberichtpflichten positioniert und am 13. November die Verhandlungsposition in einer Abstimmung bestätigt. Damit sollen im Zuge der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit die entsprechenden Berichtspflichten der CSRD und CSDDD gezielt vereinfacht werden. 

Hintergrund ist die fehgeschlagene Abstimmung Ende Oktober, bei welcher der Vorschlag des federführenden Rechtsausschusses die notwendige Mehrheit verfehlt hatte. Nun wurde der Vorschlag mit Zustimmung der Christdemokraten, der nationalkonservativen EKR-Fraktion und weiter politisch rechtsstehender Parteien angenommen bei 382 Stimmen dafür und 249 dagegen. 

Bezüglich der CSRD sollen laut Parlament die Schwellenwerte für Beschäftigte auf 1.750 und bezogen auf den Jahresumsatz auf 450. Mio. Euro erhöht werden. Sollten Informationen zu den Datenpunkten nicht (vollumfänglich) beschafft werden können, können Unternehmen Gründe für die Nichtbeschaffung, sowie ihre Bemühungen darlegen. 

Die Schwellenwerte der CSDDD sollen auf 5.000 Beschäftigte und einen Jahresumsatz größer als 1,5 Mrd. Euro festgelegt werden. Darüber hinaus setzt das Parlament auf einen risikobasierten Ansatz und formuliert den Standpunkt, die Erstellung von Klimatransitionsplänen sei unverhältnismäßig und solle gestrichen werden. Bei der Risikobewertung innerhalb der Lieferkette soll Unternehmen erhebliche Flexibilität ermöglicht werden, basierend auf Schwere und Wahrscheinlichkeit negativer Auswirkungen.

Die Kompromissverhandlungen im Trilog zwischen Parlament, Rat und Kommission sollen nun zügig beginnen, mit dem Ziel einen Kompromiss bis Jahresende zu erzielen. Inwiefern die durch die Parlamentsposition dargelegten Schwellenwerte den Verhandlungen standhalten, bleibt abzuwarten. Erst mit einer Einigung im Trilog wird feststehen, wie die einzelnen Details des Omnibusses (einschließlich der Schwellenwerte) ausgestaltet sind. Aus Sicht des VKU bedarf es jetzt einer schnellen Einigung und Implementierung, um Rechts- sowie Planungssicherheit für die Unternehmen zu gewährleisten.