Großes Interesse am Pilotprojekt
Erfolgreiche Informationsveranstaltung der Betreiberplattform

Am 18. Juli trafen sich 50 Teilnehmende, darunter VertreterInnen von über 20 kommunalen Unternehmen, zu einer Informationsveranstaltung zum Pilotprojekt Betreiberplattform in Berlin. Bei der Veranstaltung wurden die letzten Schritte unternommen, bevor es im Oktober zu einem ersten Treffen der Betreiber aus Deutschland und den Partnerländern kommen wird.

25.07.19

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Jonas Wiggers/VKU

Die Veranstaltung diente allem voran der detaillierten Information aller interessierten kommunalen Unternehmen. Dafür wurden die Idee und die bisherige Planung und Ausarbeitung des Projekts vorgestellt. So erhielten die Teilnehmenden einen tiefen Einblick, wie das durchweg neue Projekt ablaufen soll und welche Rollen für die Betreiber vorgesehen sind. Zudem wurden die Zielländer des Pilotprojekts vorgestellt: die Ukraine, Marokko, Jordanien und Sambia.

Das Einzigartige an der Betreiberplattform ist die Möglichkeit, dass sich mehrere deutsche Betreiber an einer Partnerschaft mit einem Betreiber im Globalen Süden beteiligen können. Das ermöglicht die gemeinsame Gestaltung des Projekts und entlastet die einzelnen Betreiber, da sie sich untereinander beispielsweise die Entsendung von Personal aufteilen können. Darüber hinaus kann durch die Beteiligung mehrerer Betreiber eine größere Bandbreite an Erfahrungen von deutscher Seite in die Projekte eingebracht werden. So kann zielgerichtet auf die Bedürfnisse der Betreiber im Globalen Süden eingegangen werden.

Die Veranstaltung diente auch dazu „Nägel mit Köpfen“ zu machen. So sollten am Ende des Tages die sogenannten „Lead-Partner“ feststehen, die als Vertragspartner die Koordination der einzelnen Partnerschaften und Projekte übernehmen werden. Dieses Ziel wurde schnell erreicht:

  • Hamburg Wasser und HanseWasser Bremen werden sich in Jordanien engagieren,
  • der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband wird in Marokko aktiv,
  • die Stadtentwässerung Dresden gestaltet gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben zukünftig eine Partnerschaft mit einem ukrainischen Betreiber und
  • Gelsenwasser und die Emschergenossenschaft werden ein Projekt in Sambia umsetzen.

Dabei werden sie von unterschiedlich vielen weiteren deutschen Betreibern unterstützt, die jedoch noch nicht alle final feststehen.

Der zweite Teil des „Nägel-mit-Köpfen-Machens“ war die Wahl der Partnerbetreiber. Nachdem die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit detaillierte Informationen zu den potenziellen Partnern vorgestellt und eine Empfehlung pro Land ausgesprochen hatte, war es an den Betreibern, sich für einen Partner im jeweiligen Zielland auszusprechen, auf den sie in den kommenden Wochen und Monaten zugehen werden. Bei zwei der vier Partnerschaften wurde die Entscheidung noch während der Veranstaltung getroffen, in den beiden Verbliebenen wird sie in den nächsten Wochen fallen. Somit steht den ersten Schritten in der Partnerschaft nichts mehr im Wege.

Zuletzt haben die Betreiber ausgearbeitet, welche Stärken sie in die Partnerschaft einbringen können, das heißt, ihren Partnern im Globalen Süden konkret als Expertise anbieten können. Dabei zeigte sich schon der Wert der Struktur mit Lead-Partnern und Projektpartnern auf deutscher Seite. Während einige Betreiber allein eine große Bandbreite an Expertise einbringen können, taten sich in anderen sogenannten „Hubs“ mehrere Betreiber verschiedener Bereiche, beispielsweise der Trinkwasserver- und der Abwasserentsorgung zusammen.

Bei der Veranstaltung wurden wegweisende Entscheidungen getroffen, die jetzt in die Umsetzung gebracht werden. Dafür wird nun schon der Kontakt der deutschen Unternehmen untereinander verstetigt und vertieft, um die weiteren Schritte gemeinsam zu planen. Zudem können die Lead-Partner, die schon einen favorisierten Partner im Zielland festgelegt haben, auch mit diesem in Kontakt treten.

Um die Unternehmen dabei zu unterstützen, werden VKU und German Water Partnership gemeinsam ein Netzwerk ins Leben rufen, über das die Unternehmen untereinander kommunizieren können. Zudem sollen über das Netzwerk auch interessierte Dritte einen Einblick in die Projekte der Partnerschaften gewinnen.

Die „Betreiberplattform“ wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und als Kooperationsprojekt der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Engagement Global (EG) mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) umgesetzt. Die Entwicklung und Durchführung der Betreiberplattform erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und der German Water Partnership (GWP).