Das Projekt der Universität Rostock setzt auf kommunales Know-how
VKU unterstützt Projekt zum Aufbau eines Abfallzweckverbandes in Tunesien

Zuverlässige Müllentsorgung und eine flächendeckende Entsorgungsinfrastruktur mögen für uns alltäglich sein, stellen aber in vielen Regionen Tunesiens eine große Herausforderung dar. Bereits 2020 versuchte sich die Stadt Bizerte an der Gründung eines Abfallzweckverbandes, doch es mangelte am nötigen Know-how. Ein Projekt der Uni Rostock setzt nun auf kommunale Unternehmen, um diese Wissenslücke zu schließen.

08.08.22

Das Projekt zur Unterstützung der Stadt Bizerte und deren Nachbarregionen beim Aufbau eines Abfallzweckverbandes wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert, von der Universität Rostock durchgeführt und vom VKU unterstützt. Ziel des Projektes ist es, den Know-how-Transfer zwischen kommunalen Entsorgern aus Deutschland und Vertreter*innen aus Bizerte zu etablieren. Damit unterstützt das Projekt die 17 Kommunen rund um die Stadt und ihre etwa 570.000 Einwohner*innen in ihrem Vorhaben, die vorhandene Infrastruktur und personellen Kapazitäten in einem Zweckverband zusammenzuschließen. So soll der Region eine stabile und nachhaltige Entsorgungssicherheit ermöglicht werden.

Den Kern des Know-how-Transfers soll ein Netzwerk engagierter Unternehmen bilden, in dem die Universität Rostock als Project Lead – mit Unterstützung des VKU – interessierte und engagierte kommunale Entsorgungsunternehmen aus Deutschland mit den entscheidenden Ministerien und Behörden aus Tunesien zusammenzubringt, um die Aktivitäten des Vorhabens zu planen und beratend zu begleiten. Bereits für Ende September 2022 ist ein erstes Kick-Off-Meeting in Bizerte angedacht. Zudem sind Öffentlichkeitskampagnen, Datenerhebungen und weitere Formate zum Fachaustausch in der Planung. Als Pilotprojekt könnte die Region Bizerte damit zum Vorbild für Tunesien werden.

Gerade kommunale Entsorger sind hier gefragt, denn sie haben nicht nur die rechtliche und organisatorische Expertise, um beim Aufbau nachhaltiger Strukturen zu beraten. Sie haben auch die Erfahrung im Umgang mit den Bürger*innen, die es braucht, damit diese Strukturen die nötige Akzeptanz in der Bevölkerung finden. Die kommunalen Unternehmen in Deutschland profitieren dabei auch. Das Projekt ermöglicht Mitarbeiter*innen aus kommunalen Unternehmen, sich sinnstiftend zu engagieren und kann so helfen, diese enger an das Unternehmen zu binden und neue Fachkräfte für sich zu begeistern. Darüber hinaus bietet das internationale Engagement eine Gelegenheit, das eigene Wissen und Vorgehen in einem neuen Kontext zu testen und damit zu vertiefen.

Bei Fragen oder Interesse sprechen Sie uns gerne an.