VKU zu den Eckpunkten einer Gesamtstrategie Mobilfunkausbau - ohne Strom und Glasfaser, kein 4G und 5G 31.10.19

Zu den Eckpunkten einer Gesamtstrategie Mobilfunkausbau des Bundeskabinetts erklärt Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des Verbands kommunaler Unternehmen:

Die Mobilfunk-Realität ist in vielen Regionen Deutschlands schwarz wie ein Funkloch, besonders im ländlichen Raum. Ziel für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft und gesellschaftlichen Zusammenhalt muss sein, eine digitale Spaltung zwischen Stadt und Land zu verhindern.

Deshalb ist es gut, dass die Bundesregierung heute ein Signal für den dringend nötigen Umbau von der Funkloch- zur Gigabitrepublik mit seiner Mobilfunkstrategie setzt. Damit dieses Signal nicht verpufft, sondern echte Wirkung entfaltet, sollten kommunale Unternehmen bei der praktischen Umsetzung durch Kooperationen eingebunden werden.

Ohne Strom und Glasfaser, kein 4G und 5G: Kommunale Unternehmen als Partner einbinden

Wer Funklöcher im 4G-Netz schließen und ein 5G-Netz aufbauen will, muss die dafür notwendige technische Infrastruktur berücksichtigen: Mobilfunkantennen brauchen Anschluss ans örtliche Strom- und Glasfasernetz – ohne Strom und Glasfaser, kein 4G und kein 5G. Kommunale Unternehmen betreiben die Stromverteilnetze und bauen überall im Land Glasfasernetze aus – gerade auch im ländlichen Raum, wo viele Menschen und Mittelständler bis dato im Funkloch stecken. Da kommunale Unternehmen mit ihren Infrastrukturen der Daseinsvorsorge einen wesentlichen Beitrag zu den technischen Voraussetzungen für flächendeckenden Mobilfunk leisten, müssen sie unbedingt als Kooperationspartner in die Umsetzung der Mobilfunkstrategie eingebunden werden.

 

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 268.000 Beschäftigten wurden 2017 Umsatzerlöse von mehr als 116 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 61 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 86 Prozent, Wärme 70 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 68 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitband-Ausbau. Ihre Anzahl hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt: Rund 180 Unternehmen investierten 2017 über 375 Mio. EUR. Seit 2013 steigern sie jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent und bauen überall in Deutschland zukunftsfähige Infrastrukturen (beispielsweise Glasfaser oder WLAN) für die digitale Kommune aus.