Urban Data Summit 2022: Wege digitaler Stadtentwicklung gemeinsam gestalten 29.04.22

Digitale Stadtentwicklung braucht flächendeckende Lösungen, starke Kooperationen sowie besseren Zugang zu Daten. Das ist das Ergebnis des ersten Urban Data Summits der Mainzer Stadtwerke AG, des Daten-Kompetenzzentrum für Städte und Regionen (DKSR) und des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU). Die Fachtagung für interkommunale Zusammenarbeit im Bereich digitale Stadtentwicklung fand gestern in Mainz statt. In verschiedenen interaktiven Formaten widmeten sich dort Vertreter*innen von Kommunen und kommunalen Unternehmen der Frage, wie kommunale Akteur*innen gemeinsam Mehrwerte durch urbane Datennutzung in Städten und Regionen schaffen können – und welche Rolle die europäische Cloudlösung Gaia-X hierbei spielen kann.

Demographie, Klimawandel, Energie- und Mobilitätswende sowie Umweltschutz stellen Städte, Regionen und kommunale Unternehmen vor Herausforderungen. Um sie zu meistern und nebenbei die Lebensqualität für ihre Bürger*innen zu verbessern, bieten Digitalisierung und datenbasierte Werkzeuge große Chancen.

Die Praxis zeigt: Eine enge interkommunale Zusammenarbeit ist der Grundbaustein für die effiziente Umsetzung digitaler Strategien – denn nur so lassen sich Synergien nutzen. Dafür braucht es konkret:

1. Ein Bewusstsein dafür, dass kommunale Datennutzung dem Gemeinwohl dient und sich daher neben wirtschaftlicher besonders an ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit ausrichtet.

2. Einen regulatorischen und finanziellen Spielraum, um Digitalisierungsvorhaben auf lokaler Ebene zu realisieren.

3. Eine Anerkennung der Schlüsselrolle kommunaler Unternehmen – denn sie bilden die Wertschöpfungskette im urbanen Raum in ihrer Gesamtheit ab und sind daher natürliche Partner für die Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben in Stadt und Kommune.

4. Eine aktive und stark vernetzte Open Source-Community der kommunalen Verwaltung. Dem Governance-Ansatz dieser Community kommt dabei zentrale Bedeutung zu.

5. Einen Kompetenzaufbau in der öffentlichen Verwaltung als wesentlichen Bestandteil einer Open Source-Strategie im Bereich Smart Cities / Smart Regions – denn nur, wenn Kompetenz auf viele Akteur*innen verteilt ist, kann eine Open Source-Community ihr Potenzial entfalten.

6. Eine starke inter- wie intrakommunale Zusammenarbeit für die erfolgreiche gemeinsame Entwicklung datenbasierter Lösungen für zukunftsfähige Kommunen.

7. Eine nachhaltige und breitenwirksame Förderung, die auf die Verbreitung erprobter Use Cases und skalierbarer Lösungen abzielt.

Diese Punkte haben die Teilnehmenden des Urban Data Summits im Rahmen des Memorandums der Fachtagung erarbeitet. Sie finden das Memorandum hier.

Stimmen zum Urban Data Summit und seinem Memorandum

Dr. Tobias Brosze, Vorstand der Mainzer Stadtwerke AG: „Bei den Mainzer Stadtwerken beschäftigen wir uns schon lange mit der Frage, wie und welche digitalen Infrastrukturen und Daten wir für die Daseinsvorsorge nutzen können. Durch interkommunale Zusammenarbeit wollen wir gemeinsam mit anderen Kommunen und kommunalen Unternehmen neue Lösungen entwickeln und in die Fläche bringen. Der gestrige Urban Data Summit hat uns dabei einen weiteren Schritt nach vorne gebracht.“

Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU): „Ob Klima- und Umweltschutz, Ressourcenmanagement oder Energie- und Mobilitätswende: Wenn wir die Digitalisierung für die Daseinsvorsorge vor Ort klug nutzen, können wir die Lebensqualität in Stadt und Land verbessern und den Wirtschaftsstandort stärken. Davon profitieren Menschen und Wirtschaft vor Ort. Doch Grundlage jeder digitalen Innovation sind Daten. Ziel von Politik sollte sein, dass kommunale Unternehmen alle Daten bekommen und nutzen können, die digitale Daseinsvorsorge ermöglichen.“

Dr.-Ing. Alanus von Radecki, Geschäftsführer des Daten-Kompetenzzentrums Städte und Regionen DKSR: „Wir verfügen bereits über alle notwendigen Mittel, Daten für die nachhaltige Stadtgestaltung sinnbringend zu nutzen. Um diese Nutzung auch langfristig sinnvoll zu gestalten, braucht es eine starke Kooperation zwischen den einzelnen Kommunen. Der Urban Data Summit und sein Memorandum legen den Grundstein für die zielgerichtete Förderung und Entwicklung dieser Zusammenarbeit.“

Kontakt

Daten-Kompetenzzentrum Städte und Regionen DKSR
Anne-Marie Pellegrin
Kommunikation & Marketing
Daten-Kompetenzzentrum Städte und Regionen DKSR GmbH
E-Mail: anne-marie.pellegrin(at)dksr(dot)city
Telefon: +49 151 7432 2908

MSW
Michael Theurer
Pressesprecher & Leiter Unternehmenskommunikation
Telefon:  +49 6131 12-60 60
E-Mail: Michael.Theurer(at)mainzer-stadtwerke(dot)de

Verband kommunaler Unternehmen (VKU)
Anna Theresa Kammer
Pressesprecherin
Telefon: +49 1708580225
E-Mail: kammer(at)vku(dot)de
            

 

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 283.000 Beschäftigten wurden 2019 Umsatzerlöse von 123 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 13 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 62 Prozent, Gas 67 Prozent, Trinkwasser 91 Prozent, Wärme 79 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen durch getrennte Sammlung entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 203 Unternehmen investieren pro Jahr über 700 Millionen Euro. Beim Breitbandausbau setzen 92 Prozent der Unternehmen auf Glasfaser bis mindestens ins Gebäude. Wir halten Deutschland am Laufen – klimaneutral, leistungsstark, lebenswert. Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: 2030plus.vku.de.