Umfrage zum Saisonstart: umfassender Sanierungsbedarf bei Freibädern, Finanzierung größte Klippe
Mehr als ein Drittel der Freibäder in Deutschland ist umfassend sanierungsbedürftig. Größtes Hindernis ist die Finanzierung. Das geht aus einer Branchenumfrage des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) unter mehr als 100 Betreibern kommunaler Bäder in ganz Deutschland hervor.
10.06.25
Mehr als ein Drittel der Freibäder in Deutschland ist umfassend sanierungsbedürftig. Größtes Hindernis ist die Finanzierung. Das geht aus einer Branchenumfrage des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) unter mehr als 100 Betreibern kommunaler Bäder in ganz Deutschland hervor.
Mehr als ein Drittel der Freibäder in Deutschland ist umfassend sanierungsbedürftig. Größtes Hindernis ist die Finanzierung. Das geht aus einer Branchenumfrage des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) unter mehr als 100 Betreibern kommunaler Bäder in ganz Deutschland hervor.
Herausforderung I: umfassender Sanierungsbedarf
Mehr als jedes dritte Freibad in Deutschland ist sanierungsbedürftig. So geben 38 Prozent der Betreiber an, dass ihr Bad in den nächsten fünf Jahren umfassend saniert werden muss. Das ist ein Anstieg von drei Prozentpunkten gegenüber 2024. Bei 35 Prozent stehen kleinere Reparaturen im Sinne von Ausbesserungen an. Mehr als jedes vierte Bad ist frisch saniert und damit gut in Schuss (27 Prozent). „In Summe bestätigt sich damit der Trend, dass die Zahl der stark sanierungsbedürftigen Freibäder in Deutschland steigt. Sanierungen sind kein Luxus, sondern Voraussetzung dafür, dass unsere Bäder auch morgen noch für alle offenstehen.“, so Ingbert Liebing, VKU-Hauptgeschäftsführer.
Herausforderung II: Finanzierung größte Klippe bei Sanierungsvorhaben
Bei der Sanierung sehen sich 54 Prozent der Betreiber mit Hindernissen konfrontiert, allem voran mit Finanzierungsfragen. So geben 88 Prozent der Badbetreiber an, dass der Finanzbedarf hoch und die Fördermittel unzureichend bzw. unpassend sind. 79 Prozent bereiten die gestiegenen Baukosten Kopfschmerzen. Auf Platz 3 der Hindernisse kommt der Finanzierungsbedarf in Kombination mit vergleichsweise höheren Zinsbelastungen (71 Prozent). „Zu wenig Fördermittel, gestiegene Baukosten und höhere Zinsen erschweren die Finanzierung von Sanierungsvorhaben“, erklärt Ingbert Liebing. „Die neue Bundesregierung kann gemeinsam mit den Ländern für bessere und besser ausgestattete Förderprogramme sorgen, um die Finanzierung von Sanierungsvorhaben zu erleichtern.“ So unterstützt das Förderprogramm Sport, Jugend, Kultur (SJK) zum Beispiel bislang eher Leuchtturmprojekte als finanziell schwache Kommune, die vorrangig Förderbedarf hätten. „Aus unserer Sicht ist es sinnvoller hunderte einfache Bäder zu sanieren und zu erhalten als zehn neue Hochglanzbäder zu bauen. Bäder sind für alle da!“, so Liebing.
Und weiter: „1 Milliarde Euro für Sportstätten, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Wichtig ist, die Programme dauerhaft zu erhöhen und möglichst unbürokratisch zu gestalten. Das würde helfen, Bäder als Angebot der kommunalen Daseinsvorsorge für Jung und Alt, in Stadt und Land, in armen und reichen Kommunen zu erhalten.“ Nur 27 Prozent geben an, dass es schwierig sei, Baufirmen zu finden. Ein Beispiel ist das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Aus dem Programm wurden unter anderem Schwimmbäder gefördert, doch für die Förderperiode 2024/2025 wurde das Programm faktisch gestrichen. Ob das Förderprogramm 2025 in der Form fortgeführt wird, ist ungewiss.
Zitate Liebings zum Download als mp3 und mp4
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt 1.592 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit rund 309.000 Beschäftigten wurden 2022 Umsatzerlöse von 194 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 65 Prozent, Wärme 91 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Abwasser 40 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 220 Unternehmen investieren pro Jahr über 912 Millionen Euro. Künftig wollen 90 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2024
Wir halten Deutschland am Laufen – denn nichts geschieht, wenn es nicht vor Ort passiert: Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: https://www.vku.de/vku-positionen/